Festnahmen in Österreich bei Razzia gegen Menschenhandel

Im August wurden in Österreich zwei Österreicherinnen und eine Rumänin festgenommen und befinden sich in Haft, meldete Europol. In Spanien wurden ein Mann aus Uruguay und eine Frau aus Kolumbien verhaftet. Das österreichische Bundeskriminalamt bestätigte die Aktion, gab jedoch keine weiteren Details bekannt, da die Ermittlungen noch andauern.
Dutzende Opfer von Menschenhandel identifiziert
Das kriminelle Netzwerk nutzte Zwang, Täuschung und die Ausnutzung von Schwachstellen zur Ausbeutung seiner Opfer. "In vielen Fällen griffen die Täter zu schwerer körperlicher Gewalt gegenüber den Frauen und bedrohten zudem deren Familienangehörige in der Heimat", hieß es. Im Laufe der Ermittlungen konnten Dutzende Opfer identifiziert werden, die größtenteils kolumbianischer Herkunft waren. Die Frauen wurden gezwungen, in Prostitutionsringen sexuelle Dienstleistungen anzubieten; "die Menschenhändler boten sie wie Waren an und kontrollierten sie streng", berichtete Europol. Jeder Verdächtige hatte dabei eine bestimmte Rolle - von der Anwerbung und dem Anlocken von Opfern nach Österreich und in andere EU-Mitgliedsstaaten bis hin zum Transport, zur Unterbringung und zur Organisation der Ausbeutung.
Gewalt und Drohungen gegen Opfer und Familien
Wer sich den strengen Vorgaben der Täter widersetzte, wurde demnach schwer misshandelt. "Die Gewaltakte filmten die Kriminellen und nutzten die Videos, um andere Opfer einzuschüchtern", so Europol. Darüber hinaus übten sie Kontrolle durch Drohungen und Gewaltakte gegen Familienangehörige in Kolumbien aus. In einem besonders grausamen Fall gipfelte dieser Druck im Mord an einem ehemaligen Mitglied der Organisation, das das Netzwerk verlassen hatte. Die Tat ereignete sich in Kolumbien.
(APA/Red)