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Festnahmen in Afghanistan wegen Klopapierproduktion aus Koran

Weil sie aus Koranexemplaren Toilettenpapier herstellten, sind in Afghanistan drei Menschen festgenommen worden. Sie würden beschuldigt, in einer Papierfabrik in einem Vorort von Kabul die Schriften des Islam zu Klopapier recycelt zu haben, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Dienstag in Kabul mit.
Unter den Festgenommenen sei der Leiter des Werkes. Zusammen mit der Kabuler Polizei habe die Generalstaatsanwaltschaft eine Kommission zur Untersuchung des Vorfalls gegründet. Die Angelegenheit werde “sehr ernst” genommen, sagte ein Sprecher der Behörde.

Aus Protest gegen die Zerstörung der Koranexemplare waren am Montag etwa 1.000 aufgebrachte Menschen auf die Straße gegangen. Sie versammelten sich vor dem Papierwerk und zerstörten es teilweise. Einige Demonstranten warfen mit Steinen. Ein Polizist sagte, bei dem Protest sei niemand verletzt worden.

Koranverbrennung löste Proteste aus

Vergangenen Monat hatte die öffentliche Verbrennung eines Korans durch den fundamentalistischen US-Pastor Terry Jones in Florida eine Welle gewalttätiger Proteste in Afghanistan ausgelöst, bei denen mindestens 24 Menschen getötet und knapp 140 weitere verletzt wurden. Zu den Todesopfern zählen sieben UNO-Mitarbeiter in der nordafghanischen Stadt Masar-i-Scharif. (APA)

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