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Ferres ließ Produktion platzen

Die Schauspielerin Veronica Ferres hat überraschend eine Theaterproduktion der renommierten Ruhrtriennale platzen lassen.

Die 41-Jährige gab die Titelrolle für das Zwei-Personen-Stück „Courasche oder Gott lass nach“ zurück. Die Interpretation der Hauptfigur lasse sich weder mit Ferres’ Vorstellungen von der Rolle noch mit ihrer künstlerischen Integrität vereinbaren, teilte ihre Agentur mit.

Ruhrtriennale-Chef Jürgen Flimm zeigte kein Verständnis: „Wir sind konsterniert, das ist nicht nachvollziehbar“, sagte er am Sonntag der dpa. „Courasche oder Gott lass nach“ hat der Büchner-Preisträger Wilhelm Genazino eigens für Ferres geschrieben. Das Stück basiert wie bereits Bertolt Brechts „Mutter Courage“ auf dem legendären Roman „Simplicius Simplicissimus“ von dem Barock-Dichter Johann Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1622-1676).

Flimm betonte, dass der Text von Genazino noch nicht einmal fertig gewesen sei. Die bisherigen Passagen finde er sehr gut. Genazino entwerfe die Hauptfigur als eine Frau am Rande der Gesellschaft. Im ersten Teil, der in der Gegenwart spiele, gehe es um eine Hure, die in einem Wohnwagen haust. Der zweite Akt spiele in den Nachkriegswirren um 1945 mit all ihren Grausamkeiten, und der dritte reiche zurück in die Barockzeit.

Mit Blick darauf, dass Veronica Ferres bereits bei den Salzburger Festspielen im „Jedermann“ die Rolle der Buhlschaft spielte, meinte Flimm: „Die Buhlschaft ist ja nun auch keine Betschwester.“ Was ihn besonders betrübe, sei das fehlende Vertrauen von Veronica Ferres, mit der er persönlich befreundet sei. Seit Wochen habe er sie gebeten, geduldig die endgültige Textfassung abzuwarten. „Was mich persönlich verwundert, dass Veronica Ferres nicht das Abenteuer gewagt hat.“

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