Fernkältezentrale am Schottenring

Hier werden sowohl mit Fernwärme als Antriebsenergie betriebene Absorptionskältemaschinen als auch elektrisch betriebene Kompressionskältemaschinen untergebracht, um die Gebäude der zukünftigen Kunden mit Kälte zu versorgen. Die Rückkühlung der Kältemaschinen erfolgt mittels des Donaukanals. Dazu wird Flusswasser entnommen um wenige Grad erwärmt und wider in den Donaukanal rückgeführt. Im Winter wird das Donaukanalwasser für Free Cooling verwendet.
Fernkälte braucht einerseits eine zentrale Anlage in der Kälte „erzeugt“ wird und andererseits ein Kältenetz um diese zu den Kunden zu bringen. Der große Vorteil für Wien Energie, die Kunden und die Stadt Wien ist, dass Fernkälte besonders umweltfreundlich, CO2-arm und zukunftssicher ist. Ein Teil der zur Kühlung notwendigen Energie stammt aus der Abwärme von Abfallverbrennung und in Zukunft der Geothermie, die über das Fernwärmenetz zu den Absorbern transportiert wird und dort – vergleichbar einem großen Kühlschrank – in Kälte umgewandelt wird. Der andere Teil stammt aus strombetriebenen Kältemaschinen, die aber aufgrund der in solchen zentralen einsetzbaren Technologien viel effizienter sind als in kleinen dezentralen Einheiten.
Kältezentrale am Schottenring entsteht
Die Kältezentrale Schottenring ist in der Zelinkagasse – gleich neben dem Ringturm bzw. dem gerade in Umbau befindlichen Palais Hanson – im ersten Wiener Gemeindebezirk situiert. Ausgangspunkt des Projektes war eine Garage von WIPARK die jetzt schlussendlich um ein Schachtbauwerk für die Kältezentrale erweitert wurde. Die Kälteerzeugung wird also direkt unter der Fahrbahn stattfinden.
Die Kältezentrale Schottenring wird nach Fertigstellung rund ein Viertel des Gesamtvolumens der Tiefgarage Zelinkagasse beanspruchen. Diese innovative Integration zweier ganz unterschiedlicher Infrastruktur-Dienstleistungen – Individualverkehr und Energieversorgung – in einem Bauwerk eignet sich auch als Vorbild für weitere Tiefbauprojekte. Ein großer Vorteil für Fernkälte-Kunden, insbesondere angesichts der hohen Quadratmeterpreise in der Wiener Innenstadt: Durch die räumliche Auslagerung der Kältemaschinen können die sonst zur Kälteversorgung nötigen Flächen ertragreich genützt werden.
(Quelle: Wien Energie / Chris Hofer)