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Feldkirch Festival setzt Russland-Schwerpunkt

Das "Feldkirch Festival" von 2. bis 13. Juni hat sich heuer ganz der russischen Musik des 20. und 21. Jahrhunderts verschrieben. Dabei will der künstlerische Leiter Philippe Arlaud die Vielfalt der stilistischen Entwicklungen in Russland in Musik und Tanz, Ausstellungen und Vorträgen hervorheben.
Kunst trotzt der Krise
Bilder der Pressekonferenz

Insgesamt sind 17 Veranstaltungen an verschiedenen Orten in Feldkirch geplant. Zu hören sind etwa Kompositionen von Rachmaninow, Schostakowitsch, Strawinsky und Denisow. Rund 6.000 Karten wurden aufgelegt.

“Kunst ist wie eine Brücke. Wir wollen diese zwischen den Menschen bauen!” meint der künstlerische Leiter des Feldkirch Festivals Philippe Arlaud. In diesem Jahr geht es um den “Zwillingspartner” Frankreichs, Russland. Die Verzweigungen sind auffallend: Unterdrückung und Freiheit sind hier die Schlagworte, welche beide Länder besonders in der Musik verbinden.

Neben Musik von Modest Mussorgsky oder Igor Strawinsky wird auch Jazz und Folklore geboten. Das szenische Hauptwerk „Der Soldat“ wird im Montforthaus stattfinden. Die Inszenierung dürfte nicht zuletzt wegen der barocken Perspektive und dem „narrativen“ Charakter spannend werden.

Das Festival bietet auch Angebote in Form von Podiumsgesprächen oder auch Werkseinführungen, in denen es möglich wird den Kontakt zwischen Künstler und Publikum zu vertiefen.

Das Eröffnungskonzert am 2. Juni im Montforthaus mit dem “Orchestre de Chambre Pelléas” und dem “Duo cello project” spannt bereits einen weiten Bogen von Strawinskys schräg-barocker “Pulcinella Suite” bis hin zu Leschenkos Tangos. Kernstück des diesjährigen Festivals ist ein Doppelabend am 4. und 6. Juni: Solistin Alexandra Soumm (Violine) und das Orchestre de Chambre Pelléas unter der Leitung von Benjamin Levy werden mit Prokofjews “Violinkonzert Nr. 1” Strawinskys “Geschichte vom Soldaten” einleiten. Regisseur Arlaud konnte dafür “Blechtrommel”-Schauspieler David Bennent als Erzähler gewinnen.

Das Feldkirch Festival verweist mit seinem Schwerpunkt auch auf das Gedenkjahr 2010, in dem 20 Jahre Freiheit der ehemaligen Sowjetrepubliken gefeiert wird. Die Podiumsdiskussion mit Musik- und Kulturwissenschaftern am 3. Juni unter dem Titel “Zwischen Unterdrückung und Freiheit” geht den Strategien der Künstler nach, deren Arbeit zunächst von relativer Freiheit, bald aber von Unterdrückung und Zensur bestimmt war. Musik gegen das Sowjetregime spielt dann dazu passend das “New Helsinki Quartet”.

Ein Weltmusik-Konzert mit dem “Ensemble Wolga Virtuosen” und dem “Tanz Duo” steht am 5. Juni am Programm, gemeinsam werden russische Ballettmusik und Folklore präsentiert. Der 8. Juni wartet mit einem Tanzabend im Kunstmuseum Liechtenstein zum Werk des russischen Regisseurs “Andrej Tarkowsky” auf. Zu sehen ist die Kompanie “Oficina dos Sentidos”. Zwischen Volksmusik und Moderne bewegt sich “Mussorgsky Dis-Covered” am 9. Juni im Pförtnerhaus. Die junge Staatsopern-Mezzosopranistin Elisabeth Kulman wird dabei von einem austro-russischen Ensemble begleitet.

Das Sinfonie Orchester Biel mit dem jungen Dirigenten Thomas Rösner lädt am 10. Juni zu einem Streifzug durch die russische Musikgeschichte. Als Festival-Auftragswerk uraufgeführt wird am 12. Juni eine Komposition von Juri Kasparow durch das Ensemble “Accroche Note”. Tags darauf findet in der Kapelle des Konservatoriums Feldkirch eine Chormatinee mit dem “Prague Philharmonic Choir” unter der Leitung von Lukas Vasilek statt. Weitere Veranstaltungen sind ein “Klassik-Jazz-Brunch”, eine Jazznacht in Kooperation mit den Grazer Spielstätten, ein Doppel-Klavierkonzert sowie die “Composer’s Lounge”, die sich heuer die Frage “Wo steckt Deine russische Seele?” stellt. Den Abschluss des Festivals bildet ein Konzert des Sinfonischen Blasorchesters Vorarlberg unter der Leitung von Thomas Ludescher am 13. Juni.

Im kommenden Jahr will sich das Feldkirch Festival lateinamerikanischer Musik widmen. 2012 soll der Schwerpunkt auf Skandinavien liegen.

Interview mit dem künstlerischen Leiter des Feldkirch Festivals, Philippe Arlaud

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