Feinstaubvorwürfe gegen Wiener Linien
Nach Berichten über eine Studie, laut der Schienenverkehr eine hohe Feinstaub-Belastung verursacht, haben die Wiener Linien am Donnerstag den Einsatz von Bremssand verteidigt. Ein Eisenbahnbetrieb ohne Sand ist technisch nicht möglich”, hieß es in einer Aussendung der Verkehrsbetriebe.
Um eine absolut sichere Personenbeförderung zu gewährleisten, müsse jederzeit eine sichere Bremsung gewährleistet sein, betonten die Wiener Linien. Aus diesem Grund sei im Eisenbahngesetz bei allen Fahrzeugen ausnahmslos eine Ausstattung mit Sandstreueinrichtungen vorgeschrieben.
Diese Anlagen müssten bei jeder Wetterlage einwandfrei funktionieren. Dazu dürfe der Sand bei Feuchtigkeit nicht verklumpen. Auch dass die Körner beim Überfahren scharfkantig bleiben und die Reibwirkung erhalten bleibt, sei wichtig. Diese Anforderungen erfülle derzeit nur Quarzsand, der weltweit bei Schienenfahrzeugen zum Einsatz komme.
Die Ergebnisse der Studie nehme man allerdings sehr ernst. Bei den Niederflurstraßenbahnen (ULF) der neuen Generation werden daher laut den Wiener Linien vollelektronische Einblasvorrichtungen eingebaut, die den Einsatz von Sand genau und minimal dosieren. Pro Fahrzeug lasse sich der Verbrauch damit um 40 bis 50 Prozent verringern.
Auch in 150 ULF-Garnituren, die bereits im Einsatz sind, werde diese Technik eingebaut. Ab 2014 sollen zwei Drittel des Fahrzeugparks mit den Einblasvorrichtungen ausgestattet sein. In Summe sei der Schienenverkehr dem motorisierten Individualverkehr bei allen umweltrelevanten Einflüssen in höchstem Ausmaß” überlegen, hieß es in der Aussendung. Auch die Emissionswerte wären größtenteils besser.