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Feinstaub: Wien im EU-Vergleich auf Platz vier

Wiens Maßnahmen zur Bekämpfung von Feinstaub wurden genau unter die Lupe genommen.
Wiens Maßnahmen zur Bekämpfung von Feinstaub wurden genau unter die Lupe genommen. ©AP

Im Kampf gegen den Feinstaub liegt Wien im internationalen Vergleich nicht schlecht, aber auch nicht an der Spitze. Wie der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Mittwoch berichtete, haben vier deutsche Umweltschutzorganisationen 17 europäische Städte fünf Jahre lang auf ihre umgesetzten Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität geprüft. Sieger ist Berlin, knapp vor Kopenhagen und Stockholm. Die Bundeshauptstadt belegte Rang vier, Graz landete auf Platz acht.

Filterpflicht für alte Lkw und Baumaschinen, flexiblere Parkgebühren, eine Infrastrukturoffensive für Radfahrer und Fußgänger sowie die Verbesserung der Pendlerverbindungen – all das sind Maßnahmen, die für eine Reduktion von Feinstaub sorgen. In Berlin wurden diese zu 84 Prozent umgesetzt, in Kopenhagen und Stockholm zu je 82 Prozent und in Wien zu 80, ex aequo mit Zürich. Städte wie Amsterdam (71), Paris (62), London und Madrid (je 58), Mailand (44) und Rom (38 Prozent) schnitten dabei zum Teil wesentlich schlechter ab. Auch Graz hat mit 64 Prozent demnach Aufholbedarf. An der Untersuchung beteiligt waren der Naturschutzbund, der Bund für Umwelt und Naturschutz, die Deutsche Umwelthilfe sowie der Verkehrsclub Deutschland (VCD).

Jahresgrenzwert für Feinstaub überschritten

“Die Feinstaubbelastung nimmt ab November wieder zu. Im Gegensatz zur Industrie und bei der Raumwärme sind beim Verkehr rasch umsetzbare Maßnahmen möglich”, betonte VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen. Sie verwies dabei auch auf aktuelle Messwerte, die keinen Anlass zur Freude geben. Denn an 32 Messstellen in acht Bundesländern (ausgenommen Vorarlberg) wurde der Jahresgrenzwert für Feinstaub bereits überschritten. Spitzenreiter ist dabei Leibnitz in der Südsteiermark, wo die Überschreitung von 25 Tagen pro Jahr mit 51 Tagen deutlich übertroffen wurde. Auf den Plätzen folgen Graz Don Bosco (50 Tage), Graz Süd Tiergartenweg (41) und Wien Rinnböckstraße (40).

Laut VCÖ kann Feinstaub große Gesundheitsschäden verursachen, insbesondere Atemwegs- und Herzkreislauf-Erkrankungen. In der EU verursachen die Partikel fast eine halbe Million vorzeitige Todesfälle pro Jahr, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung. Zudem würde Feinstaub aus Lkw, Autos, Schiffsmotoren und Baumaschinen die Klimaerwärmung deutlich stärker antreiben als bisher bekannt war, so eine zuletzt veröffentlichte Studie des UN-Umweltprogramm UNEP. (APA)

Im Kampf gegen den Feinstaub hat Wien einen der Spitzenplätze knapp verpasst. Fünf Jahre lang wurden 17 europäische Städte auf umgesetzte Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität geprüft.

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