Die Wiener Innenbezirke werden durch den Lkw-Verkehr stark belastet. Das zeigt eine aktuelle Studie des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ). Pro Jahr verursachen Schwerfahrzeuge in den Bezirken 1 bis 9 demnach rund 52 Tonnen Feinstaub, 430 Tonnen Stickoxide und rund 41.000 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid. Auch die dadurch entstehenden Kosten sind hoch. Der VCÖ fordert nun eine Lkw-Maut für die inneren Bezirke.
Immer mehr Bewohner in Wiens Innenbezirken klagen über Lärm und Abgasbelastung des Lkw-Verkehrs. Was subjektiv viele Menschen erleben, wird nun durch Daten und Fakten bestätigt: Der Lkw-Verkehr in den Wiener Innenbezirken ist ein großer Luftverschmutzer, so VCÖ-Experte Martin Blum am Dienstag in einer Aussendung.
8,6 % des Verkehrs – 42,7 % Stikoxid-Belastung
Die Studie zeigt demnach, dass Lastkraftwagen lediglich 8,6 Prozent des Gesamtverkehrs in den Bezirken 1 (Innere Stadt) bis 9 (Alsergrund) ausmachen, sie jedoch für 42,7 Prozent der Stickoxid- und 33,4 Prozent der Feinstaubbelastung verantwortlich sind. Die jährlichen Kosten Lkw-Verkehrs schätzt der VCÖ auf rund 12,3 Mio. Euro im Jahr.
Der VCÖ begrüßte die geplante Einführung der so genannten Güter-Bim durch die Stadt Wien. Zusätzlich fordert der VCÖ eine Lkw-Maut in den Wiener Innenbezirken. In London hat die Bemautung der Innenstadt eine Verringerung des Lkw-Verkehrs um 10 Prozent gebracht. Für die Wiener Innenbezirke ist ein ähnliches Ergebnis möglich, betonte VCÖ-Experte Blum.
Das VCÖ-Modell zeige, dass bei einer Mauthöhe von 3 Euro pro Einfahrt in die Innenbezirke ein Rückgang des Lkw-Verkehrs um 8 bis 11 Prozent möglich ist. Bei derzeit 29.500 Lkw-Fahrten pro Werktag könnten damit 2.300 bis 3.200 Lkw-Fahrten pro Tag eingespart werden, zeigte sich der VCÖ überzeugt.