Feinstaub im Schienenverkehr
Schienenfahrzeuge wie Straßen-, Eisen- und U-Bahn verursachen laut einer Studie der technischen Universität Wien fast genauso viel Feinstaub wie der Autoverkehr. Alleine die Schienenfahrzeuge der Wiener Linien produzieren ähnlich viele PM10-Staubpartikel wie der Straßenverkehr, berichtete Die Presse” in der Donnerstagsausgabe.
Hauptursache für die hohe Feinstaub-Emission sei Bremssand, der beim Anfahren und Bremsen auf die Gleise gestreut und anschließend zu Staub zermahlen werde, hieß es über die dem Blatt vorliegende Forschungsarbeit Feinstaub PM10 aus dem Schienenverkehr” des Instituts für Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahrzeugbau. Durch den Sand wird die Reibung zwischen Rädern und Schienen erhöht, womit das Anhalten erleichtert wird.
Hinzu kommen in geringerem Ausmaß Emissionen, die durch den Verschleiß an Rädern, Bremsen und Oberleitungen entstehen würden, so die Tageszeitung. Insgesamt entstünden durch Straßenbahnen und Co. in Wien jährlich PM10-Emission im Ausmaß von 482 Tonnen: Der Großteil (417 Tonnen) entsteht durch zermahlenen Bremssand. Die Zahlen ähneln dem Autoverkehr, der in der Bundeshauptstadt jährlich 535 Tonnen Staubpartikel in die Luft bläst.
Problematisch ist laut Presse” auch der Einsatz von hochgiftigem Quarz im Bremssand. Als Streugut sei die Verwendung im Winter bereits längst verboten. Zu Feinstaub zermahlener Quarzsand gilt als hochgradig Krebs erregend.
Die Feinstaub-Emissionen von Schienenfahrzeugen sind laut der Zeitung weitgehend unerforscht. Anhand einer Untersuchung der Schweizer Bundesbahnen wurde von Wissenschaftern ein Emissionswert für die ÖBB errechnet: Demnach emittiert der heimische Bahnverkehr jährlich 4.817 Tonnen Feinstaub, mehr als zehn Prozent der österreichweiten PM10-Emissionen (47.000 Tonnen). Der Österreichische Verein für Kraftfahrzeugtechnik fordert auf seiner Homepage die Aufnahme des Sektors Schienenfahrzeuge in die Emissionsstatistiken.