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Feinstaub: Einseitige Belastung für Kraftfahrer?

Die Stadt Wien plant Maßnahmen gegen die Feinstaubbelastung- Ein entsprechender Entwurf für eine Verordnung sieht nun vor, dass ab Jänner 2006 Tempo 50 auch auf Straßen in Wien gelten soll, auf denen derzeit schneller gefahren werden darf- ÖAMTC ortet Benachteligung der Autofahrer.

„Wichtige andere Feinstaub-Emittenten, wie etwa der Hausbrand, bleiben wiederum unberücksichtigt“, kritisiert Club-Jurist Martin Hoffer die geplanten Maßnahmen gegen Feinstaub.


Um die Emissionsbelastung durch den Kfz-Verkehr zu senken, kommt es in erster Linie darauf an, den Verkehr flüssiger zu gestalten. Zusätzliche und unnotwendige Emissionen entstehen hauptsächlich durch ständiges Abbremsen und Beschleunigen. Die Forderung des ÖAMTC lautet daher, einen gleichmäßigen Verkehrsfluss sicherzustellen. Das hat für den Club vor der schematischen Herabsetzung von Tempolimits Vorrang.

“Grüne Wellen schaffen”


Durch intelligente Ampelschaltungen und den Einsatz moderner Verkehrstelematik müssen in erster Linie „grüne Wellen“ geschaffen werden. „Auf den mehr als 100 Straßenabschnitten, auf denen derzeit ein höheres Limit als 50 km/h zugelassen ist, wurde das getan, um den Verkehrsfluss zu verbessern“, sagt Hoffer.


Eine weitere Absenkung unter 50 km/h, etwa durch Errichtung von 30-er Zonen, wirkt dem Ziel der Emissionssenkung entgegen. Deshalb verlangt der Club auch, dass alle Tempo 30-Zonen auf ihre Sinnhaftigkeit überprüft und unnötige beseitigt werden. „Was hingegen in dem Entwurf völlig fehlt, sind wirksame Maßnahmen gegen den Hauptverursacher des Feinstaubes, nämlich Hausbrand“, kritisiert der ÖAMTC-Jurist. Das sind vor allem mit Kohle betriebene Öfen, von denen es in Wien noch immer zu viele gibt. In diesem Bereich sieht der ÖAMTC ein mehrfaches Reduktionspotenzial. „Das bestätigt auch die Tatsache, dass gerade im Winter, also in der Heizsaison, die Feinstaubwerte sehr hoch sind“, erklärt Hoffer.

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