Der bis 10.00 Uhr gemessene 24-Stunden-Mittelwert lag bei 109 Mikrogramm pro Kubikmeter, gegenüber 139 Mikrogramm am Donnerstag. Im Büro von Umweltstadträtin Ulli Sima (S) führte man dies vor allem auf die Bindung des Staubs durch die in der Nacht begonnenen Regenfälle zurück. Wann der Grenzwert von 50 Mikrogramm wieder unterschritten würde, konnte man im Rathaus auf APA-Anfrage nicht sagen.
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) betonte, dass Wien am Donnerstag unter der höchsten Feinstaubbelastung sei zwei Jahren, exakt seit 28. Februar 2003, zu leiden gehabt habe. Die Organisation verlangte in einer Aussendung eine raschere Information der Bevölkerung, weil der Staub vor allem für Menschen mit Atemwegserkrankungen gefährlich sei. Außerdem sollte es einen Masterplan zur Verringerung der Belastung geben. Wir können nicht jedes Mal auf Regen warten. Das kann es nicht ganz sein, sagte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer zur APA.
Wegen der über den Gefrierpunkt gestiegenen Temperaturen konnte die für Straßenreinigung zuständige Magistratsabteilung 48 am Freitag auch mit dem maschinellen Einkehren des Streusplitts, einem der Hauptverursacher der Staubbelastung, auf den Wiener Straßen beginnen. Die 74 Kehrmaschinen binden den beim Einkehren entstehenden Staub nämlich mit Wasser, bei Minusgraden besteht also Vereisungsgefahr. In den vergangenen Tagen konnte daher nur händisch gekehrt werden.