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"Fehler mach(t)en mich narrisch!"

13 Jahre nach seinem unfreiwilligen Abgang von Ö3 kehrt Dominic Heinzl jetzt im Triumphzug zum ORF zurück. Am 11. Jänner startet auf ORF 1 seine neue Society-Show "Chili". Und er ist schon ganz scharf drauf.

Der Mann steht sichtlich unter Strom. Dabei ist er erst gestern von einem Maledivenurlaub zurückgekommen. Aber bei Dominic Heinzl geht das Umlegen des Power- Schalters ruck, zuck. “Ich muss jetzt unbedingt was essen”, stöhnt er, als er ins Wiener City-Lokal “Bettelstudent” hereinweht und seinen blitzblauen Anorak über einen Sessel wirft. “Ich bin seit halb acht auf und nur auf Druck unterwegs.” Die Jacke ist übrigens sein neues Lieblingsteil: “Die wechselt die Farbe je nach Umgebungstemperatur. Draußen war sie noch olivgrün.” Darunter trägt Heinzl heute ein schwarz glänzendes Ding mit Zipp vorne, das ein bisschen wie ein Taucheranzug aussieht. Ist von Armani, sagt er. Es ist also alles wie im Fernsehen. Aber diesmal sind wir live dabei.

Seitenblicke: Demnächst feiern Sie mit Ihrer neuen Sendung auf ORF 1 Premiere. Sind Sie schon aufgeregt?
Dominic Heinzl:
Ich bin voll der Vorfreude. Ich spüre keinen Druck, weil wir machen einfach das, was wir bis jetzt auch gemacht haben, nur unter viel besseren Umständen. Es ist für uns ein großer Sprung vom ältesten Equipment ? wir haben ja bei ATV mit 97er-Kameras gearbeitet ? zu High Definition-Ausrüstung, das ist hundert zu eins.

Was wird sich denn im Vergleich zu “Hi Society” noch ändern?
In erster Linie das Erscheinungsbild. Die Bildqualität ist durch die neue Technik ganz anders, das Studio wahnsinnig chic (siehe Foto, Anm.) ? es soll zeigen, was wir sein wollen: jung, aber keine Jugendsendung. Der Zugang zu den Geschichten wird sich nicht so sehr ändern. Wir müssen nur darauf achten, dass wir uns von den “Seitenblicken” abgrenzen. Das heißt: Wir werden nicht unbedingt die Nähe zur Josefstadt suchen. Und wir werden nicht unbedingt die Frau Schiller vor die Kamera zwingen.

Gab es Vorgaben vom ORF?
Ja, es gab die Vorgabe, dass wir möglichst so bleiben sollen, wie wir waren.

Und wie sind Sie an Ihrem neuen Arbeitsplatz aufgenommen worden?
Ich weiß schon, dass es hinter meinem Rücken heißt, die warten nur drauf, dass er auf die Nase fällt. Das ist nur allzu menschlich, da wären sie ja keine Österreicher, wenn es anders wäre. Aber im Prinzip fühl ich mich sehr wohl und sehr willkommen.

Wie schauen die Erwartungen aus?
Wenn ich bei ATV im Schnitt 130.000 Zuschauer erreichen konnte, dann sagt mir der Hausverstand, dass sich das verdoppeln lassen müsste. Alles unter 130 wäre schon eine Enttäuschung.

Stapeln Sie da nicht tief? Die “Seitenblicke”, die ja nicht den frischesten Ruf haben, kommen gelegentlich auf 900.000 Zuseher.
Haben sie so viele Zuschauer? Oder sind das nur Fernsehgeräte, die zufällig aufgedreht sind? Es geht nicht nur um die Menge an Zusehern ? wichtig ist auch, was über die Sendung geredet wird. “Chili” ist ja auch eine Imagesache. Wir wollen dazu beitragen, dass ORF 1 wieder stärker in den Köpfen verankert ist.

Stimmt es, dass Sie Mitarbeitern gegenüber manchmal Wutausbrüche haben?
Das ist eine Schwäche, an der ich gearbeitet hab. Darum bin ich ja fast nicht mehr jähzornig. Da hätten Sie mich noch vor zehn Jahren erleben müssen, da hab ich mit Bobbys auf Mitarbeiter geschossen ? das sind die Metallteile von den Tonbändern. Die hat man schmeißen können wie eine Frisbeescheibe.

Was hat Sie so auf die Palme gebracht?
Na, dass etwas nicht so funktioniert hat, wie ich mir?s eingebildet hab. Fehler machen mich narrisch. Machten mich narrisch. Heute bin ich ganz gut im Verzeihen.

Bleibt bei all dem noch Zeit fürs Privatleben?
Schon richtig, manchmal würde ich mir schon ein bisserl mehr Freizeit wünschen, das hätte ich bei ATV haben können, wenn ich dort geblieben wäre. Aber dann hab ich mir gedacht, ich hab nicht mehr so viel Zeit ? ich geh ja auf die 50 zu, was unvorstellbar ist. Man muss das realistisch sehen: Irgendwann bist du halt nicht mehr so gefragt. Und da hab ich mir gedacht: Ich will?s mir noch drei Jahre lang beweisen, vielleicht auch noch sechs Jahre, wenn?s gutgeht.

Denken Sie daran, einmal zu heiraten und Kinder zu haben?
Kinder haben mich eigentlich nie interessiert. Ich kann mit Kindern nicht so, ich kann mir nicht vorstellen, dass ich heimkomm und überall liegt Kinderspielzeug herum, da bin ich zu sehr ? weiß nicht, wie man das nennt …

Egoist?
Ich weiß nicht, ist man da ein Egoist? Der Wunsch nach Kindern ist einfach nicht da.

Wie Dominik seine Freundin kennengelernt hat, wer ihm als Interview-Partner als einziger so richtig unangenehm in Erinnerung geblieben ist – und was es mit seinem Vogel auf sich hat, das alles und noch viel mehr lesen Sie im kompletten Exklusiv-Interview mit dem neuen alten ORF-Star. Jetzt im Seitenblicke Magazin 01/10!

(Seitenblicke Magazin, Foto: ORF)

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