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FC Lustenau verkauft Lizenz an Red Bull Salzburg

Wie auf der Pressekonferenz am Mittwochabend bekannt gegeben wurde, beabsichtigt der FC Lustenau, seine Erste Liga-Lizenz an Red Bull Salzburg zu verkaufen.
Bilder der Pressekonferenz
Reaktion Liga- Präsident Rinner

Österreichs Meisterclub interessiert sich für die Lizenz des Erstligisten FC Lustenau 1907: Red Bull und FC Lustenau verhandeln über die Übernahme der ADEG Lizenz. Die Lustenauer Vereinsspitze, die angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen im Profifußball schon seit längerem eine Neupositionierung des Clubs in Betracht gezogen hat, begrüßt das Übernahmeangebot von Red Bull. Eine Absichtserklärung wurde bereits unterzeichnet. Am Wort sind nun aber zunächst die Präsidenten der österreichischen Bundesliga und der Ersten Liga. Sie entscheiden in den kommenden Wochen darüber, ob der Lizenzverkauf tatsächlich zustande kommen kann.

Wertvoller Verein

Fällt dieses Urteil positiv aus, wird der Vorstand des FC Lustenau1907 im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung das Angebot von Red Bull präsentieren und dabei einen Appell an die Funktionäre richten, diesen Schritt im Sinne einer nachhaltigen Stärkung des Vereins auch zu setzen. „Zehn Jahre unserer mehr als 100-jährigen Geschichte waren wir im Profifußball aktiv und haben in diesem Zeitraum substanziellen Wert geschaffen“, erläutert Präsident Dieter Sperger die Motive der Vereinsspitze. „Mit dem Lizenzverkauf eröffnet sich dem Verein die Chance, sich wieder auf seine Wurzeln zu besinnen: die Nachwuchsarbeit und den Amateurfußball.“ Ein wichtiger Aspekt des Angebots sei, dass im Zuge der Neuausrichtung lediglich die Lizenz an Red Bull übergehen würde. „Das, was den FC Lustenau ausmacht – Name, Tradition, Vereinsfarben oder Logo und natürlich der Nachwuchsbetrieb und die Mitglieder – bleibt vollständig erhalten“, betont Vizepräsident Gerhard Bösch.

Position der Stärke

Der Rückzug aus dem Profigeschäft stelle aber nur eine mögliche Alternative dar, hält die Vereinsführung fest. Denn sollte die Präsidentenkonferenz der Lizenzübertragung an Red Bull nicht zustimmen, so verfolgt der FC Lustenau 1907 weiterhin das Ziel, im österreichischen Profifußball mit ihrem Konzept „Kraft aus der Region“ eine entsprechende Rolle zu spielen. Denn die Blau-Weißen haben die Lizenz für 2010/2011 fix, auch das Budget ist abgesichert. Die Eckpfeiler des Kaders sind bereits fixiert. Gespräche mit weiteren Spielern werden genauso fortgesetzt. Einzig die Vertragsabschlüsse werden bis zur Entscheidung der Präsidentenkonferenz und in weiterer Folge der Mitgliederversammlung ausgesetzt. „Wir agieren somit mit 2 guten Zukunftspfaden für den Verein aus einer Position der Stärke heraus“, so Sperger und Bösch unisono.

„Kraft aus der Region“

Mit dem Konzept „Kraft aus der Region“ hat der FC Lustenau 1907 in der vergangenen Saison einen neuen Weg eingeschlagen. „Unser Wunsch ist es, junge Talente aus Vorarlberg gezielt zu fördern“, erörtert Wolfgang Hartter, der Geschäftsführer des Clubs und ergänzt: „Auch im Wissen darum, dass es schwierig sein wird, mit heimischen Spielern die nötige Klasse für die Erste Liga halten können.“ Der Verkauf der Lizenz stünde für Hartter nicht im Widerspruch zum „Kraft aus der Region“-Konzept: „Im Gegenteil: Wir könnten unser Engagement im Nachwuchsbereich 1:1 auf den Amateurbereich umlegen und noch gezielter vorantreiben.“ Derzeit werden 250 Kinder und Jugendliche aktiv gefördert.

Bereits in der Vergangenheit hat das Präsidium wiederholt den Ausstieg aus der Ersten Liga diskutiert. Hauptgrund dafür ist der hohe finanzielle Druck im Profigeschäft. Ein anderer sind die infrastrukturellen Voraussetzungen in Lustenau. Das fehlende Heimstadion führt dazu, dass für das Veranstaltungsmanagement ungleich höhere Anstrengungen erforderlich sind. Außerdem leidet auch das Vereinsleben darunter. Mit der Abkehr vom Profifußball würde sich der FC Lustenau 1907 wieder stärker lokal verwurzeln. „Wir könnten das Vereinsleben auf neue Beine stellen und würden zukünftig eine führende Rolle im Vorarlberger Amateurfußball spielen“, so Hartter.

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