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FC Bayern auf Shoppingtour in Europa

In einem wahren Kaufrausch hat der FC Bayern so viel Geld ausgegeben wie noch nie, aber aufgebraucht ist das Einkaufsbudget noch lange nicht.

“Wir haben Regeln, die wir 20 Jahre hatten, verändert. Man muss auch mal neue Wege gehen. Wir haben uns stets gesagt: Wir machen die Schatulle auf, wenn es mal nicht so läuft. Das haben wir in diesem Jahr getan”, sagte Manager Uli Hoeneß, wohlwissend, dass hohe Investitionen auch hohes Risiko bedeuten.

Nun will der deutsche Rekordmeister auch noch einen zweistelligen Millionen-Betrag für WM-Torschützenkönig Miroslav Klose springen lassen und die Ablöse für das Komplett-Paket mit Luca Toni, Franck Ribery & Co. auf bis zu 70 Millionen Euro hoch schrauben. Ein Tauschgeschäft mit Lukas Podolski schloss der Manager aus. Sollte Klose kommen, wird dagegen Roy Makaay gehen. In den kommenden zwei Wochen wird auch Klarheit mit Rückkehrer Ze Roberto erwartet. Bayerns Bedingung: Keine Nationalmannschaft mehr.

Nach dem titellosen Jahr und der verpassten Champions-League-Qualifikation weichen die Münchner jetzt vom besonnenen Kurs der vergangenen Saisonen ab, der Kader wurde runderneuert wie nie. Leidvolle Erfahrungen mit einer zu offensiven Transferpolitik machte Borussia Dortmund und trieb sich mit seiner verschwenderischen Einkaufstour fast in den Ruin. Doch die Sache hat einen ganz entscheidenden Unterschied: Die Bayern nehmen die Millionen vom Festgeld-Konto, die Borussia kaufte auf Pump. “Wir werden den Erfolg nicht mit Schulden kaufen. Solche Investitionen werden kein Dauerzustand”, betonte Hoeneß.

Zum Ende des Geschäftsjahres 2005/06 hatte der Münchner Klub ein Eigenkapital von 159 Millionen Euro und eine freie Liquidität von 95 Millionen Euro – dazu kommt ein geschätzter Gewinn von 30 Millionen Euro ebenso in die Kasse wie mehr als 25 Millionen Euro aus dem Transfer von Owen Hargreaves (Manchester United). Obwohl das Konto also nicht komplett geplündert ist, sind die Bayern in der neuen Saison fast zum Erfolg verdammt. “Wir stehen enorm unter Druck, haben den Mund ja auch sehr voll genommen”, erklärte Hoeneß, der vor Wochen gesagt hatte, dass die Konkurrenz die Bayern demnächst nur noch mit dem Fernglas sehen könne.

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