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ÖFB-U20-Team bei WM furchtlos gegen Großmacht Brasilien

Nach dem 0:0 zum Auftakt gegen Panama wartet auf Österreichs Fußball-U20-Auswahl im zweiten Spiel der WM-Gruppe E in Kolumbien ein ganz anderes Kaliber.

In Barranquilla geht es in der Nacht auf Dienstag (3.00 MESZ/live ORF eins) gegen Titel-Mitfavorit Brasilien, der mit einem enttäuschenden 1:1 gegen Ägypten in das Turnier gestartet ist.

Teamchef Andreas Heraf zeigt vor dem namhaften Gegner keinen übermäßigen Respekt. “Wir werden unser Spiel nicht anders anlegen, nur weil es gegen Brasilien geht. Wenn wir weiterkommen wollen, müssen wir eines der letzten zwei Spiele gewinnen, und da wollen wir gleich die erste Möglichkeit nützen”, kündigte der Wiener an.

Der Ex-Internationale hätte es bevorzugt, wenn die Brasilianer ihr erstes Spiel souverän gewonnen hätten. “Dieses 1:1 war für uns eher nicht optimal”, vermutete Heraf, gab aber auch zu: “Unser 0:0 war nicht gut, das ist das eigentlich Entscheidende.”

Trotz des Punkteverlusts spekuliert der Nationaltrainer damit, dass seine Mannschaft vom vierfachen U20-Weltmeister unterschätzt werden könnte. “Die Brasilianer sind eine Fußball-Großmacht. Vielleicht wissen einige von ihnen nicht einmal, wo Österreich liegt oder glauben, das ist Australien. Man kann davon ausgehen, dass sie glauben, gegen uns zu gewinnen, auch wenn wir uns nicht darauf verlassen können.”

Damit tatsächlich eine Sensation gelingt, bedarf es laut Heraf vor allem einer konzentrierten Leistung in der Defensive. “Wir dürfen hinten nichts zulassen. Die wenigen Räume, die wir Panama gelassen haben, würde Brasilien anders ausnutzen”, warnte der 43-Jährige, der nach der Nullnummer gegen die Mittelamerikaner wegen eines Fieberschubs eine unruhige Nacht erlebt hatte.

Ob es im Vergleich zum ersten WM-Auftritt zu Änderungen kommt, ließ der Coach offen. “Der körperliche Aspekt wird wieder eine Rolle spielen”, meinte Heraf und wollte selbst dem gegen Panama souveränen Goalie Samuel Radlinger keinen Freibrief ausstellen. “Der, der gegen Panama gespielt hat, hat gut gespielt. Aber es kann auch sein, dass ein anderer spielt.”

Wer auch immer in die mit über 46.000 Zuschauern ausverkaufte Arena von Barranquilla einlaufen wird, darf sich auf ein einmaliges Erlebnis gefasst machen. “Gegen die Brasilianer zu spielen wird geil, allein schon, wenn man ihre Dressen sieht und die Atmosphäre im Stadion hernimmt.” Als Hemmschuh für seine Kicker sieht Heraf das besondere Ambiente nicht. “Ich glaube nicht, dass ihnen die Nerven einen Streich spielen werden”, beteuerte der Teamchef.

Selbst wenn die allfällige Nervosität und die Qualität des Gegners eine Niederlage zur Folge haben sollten, wäre für die Österreicher noch nichts verloren: Die rot-weiß-rote Auswahl könnte auch in der Nacht auf Freitag mit einem Sieg in Cartagena gegen Ägypten das Achtelfinal-Ticket lösen, denn mit vier Punkten würde sie entweder als Zweiter oder ziemlich sicher als einer der vier besten Gruppen-Dritten aufsteigen. “Wir wollen unbedingt noch länger da bleiben und noch weitere Städte sehen”, erklärte Heraf, nachdem der ÖFB-Tross bei der Ankunft in Barranquilla am Samstag einen rauschenden Empfang genossen hatte. (APA/Redaktion)

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