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ÖFB-Team trainiert in Tschagguns

Mit dem Start des Teamcamps der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft in Tschagguns hat gleichzeitig auch die Arbeit von drei neuen Mitgliedern des ÖFB-Betreuerstabs begonnen.   | SMS-Voting

Im ersten Teil der Dienstagvormittags-Einheit absolvierten die Kicker unter der Leitung von Conditioning Coach Roger Spry einige koordinative und balltechnische Übungen, am Abend standen dann Gespräche mit den beiden neuen Mental-Trainern Günter Amesberger und Wolfgang Hartweger auf dem Programm.

Rund 20 Minuten (Amesberger: “Sondierungsgespräche”) sollte jeder Kicker mit einem der beiden Psychologen plaudern und dabei zu seiner persönlichen Zukunft und zu jener der ÖFB-Auswahl Stellung nehmen. “Nach dem Ende der Einzelgespräche werden wir uns zusammensetzen und ein Resümee ziehen. Dann wird beraten, was wir in den kommenden Tagen tun werden, welche Teambuilding-Maßnahmen wir vornehmen”, erklärte Teamchef Josef Hickersberger.

Laut Amesberger gehe es zunächst vor allem darum, eine erste Ausgangslage vor den beiden Länderspielen am Freitag in Vaduz gegen Liechtenstein und am kommenden Mittwoch in Innsbruck gegen den EM-Partner Schweiz zu finden. “Wir wollen überzeugt spielen, konsequent arbeiten und Kritik intern fördern sowie Kritik von außen ernst nehmen”, erklärte der Universitätsprofessor. In den Gesprächen seien auch unorthodoxe Lösungsansätze erwünscht. “Querköpfe dürfen sein. Sie können produktiv für die Mannschaft sein, müssen sich aber einbringen.”

Als erster Schritt wird eine Einzel-Analyse jedes Spielers erstellt, später soll die Arbeit mit den einzelnen Formationen folgen, “und danach werden wir versuchen, das ganze zu einem Team zusammenzuführen”, so Amesberger, der nach eigenen Angaben freundlich aufgenommen wurde und in der Vergangenheit unter anderem mit dem U21-Team zusammengearbeitet hat und die Tornado-Doppelolympiasieger Roman Hagara/Hans Peter Steinacher betreut. Was die Arbeit der Mentaltrainer bis zum Liechtenstein-Match bewirken könnte, darüber ist sich Amesberger selbst noch nicht ganz im Klaren. “Welche Tiefenwirkung wir erzielen, werden wir erst sehen. Jetzt geht es einmal darum, die Ressourcen zu fördern”, meinte der Psychologe und betonte, dass seine Arbeit in der momentanen Phase noch nicht als Mentaltraining bezeichnet werden könne.

Amesberger und Hartweger nahmen die Spieler im Training genau unter die Lupe und ließen dabei festgestellte Auffälligkeiten in die Gespräche einfließen. “Wir sprechen Spieler auf gewisse Situationen an und fragen sie danach, wie sie diese Situationen interpretieren”, sagte Amesberger und nannte in diesem Zusammenhang unter anderem das Verhalten bei Abschlussübungen.

Sowohl auf den mentalen als auch auf den körperlichen Bereich fokussiert ist die Arbeit von Conditioning-Coach Spry. Der Brite betonte wieder, dass er die Teamspieler mit dem “brasilianischen Modell”, das weniger das Konditionsschinden als vielmehr die Freude am Spiel beinhaltet, auf Vordermann bringen will. “Fußball muss vor allem Spaß machen”, sagte Spry, der mit dem 23-Mann-Kader auch sportmotorische Tests absolvierte und auf Basis dieser Ergebnisse individuelle Trainingsprogramme erstellen wird.

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