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Faymann: 2011 wird "Jahr der Entscheidung" für Bildungsfragen

"Die Ergebnisse des PISA-Tests machen es dringend notwendig, die Bildungsreform rasch voranzutreiben", sagte Bundeskanzler Werner Faymann beim Pressefoyer nach der heutigen Sitzung des Ministerrates.
Video des Pressefoyers mit Bundeskanzler Faymann

Der Bundeskanzler weiter: ”Ich bin für eine gemeinsame Schule. Sie gibt allen Kindern bessere Chancen für den Start ins Leben.” Es gebe auch nur wenige in der Bildung erfolgreiche Länder in der EU, die bei nicht auf Gesamtschulformen setzten. Auch Österreich müsse dies tun, denn die gemeinsame Schule biete die breiteste Basis dafür, dass Spitzenleistungen erzielt werden können, so der Kanzler. OECD-Experten hätten festgestellt, dass bei den 15-Jährigen der Leistungsunterschied abhängig vom sozioökonomischen Hintergrund umso größer ist, je früher die Schüler getrennt werden. “Ich erachte es jedenfalls als wichtig, Expertenmeinungen anzuhören und Fachleute in die Politik zu holen”, so Faymann.

Im nächsten Jahr werden viele Kernthemen zu bearbeiten sein, der Schwerpunkt liege aber ganz sicher auf der Bildung. Als wichtigste Aspekte eines ausgezeichneten Bildungssystems nannte der Bundeskanzler eine gut ausgebaute Kinderbetreuung mit einer verstärkten Vorschule, die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen, den Ausbau der Ganztagsschulen auf 200.000 Plätze – für den bis 2014 pro Jahr 80 Millionen Euro zur Verfügung stehen – und die gemeinsame Ausbildung der Lehrer. “Keinesfalls darf es eine ‘Verländerung’ im Schulbereich geben”, betonte der Bundeskanzler.

“Wir werden bei der Schulfrage in der Koalition um unsere Vorstellungen kämpfen. Ich bin davon überzeugt, dass sich dabei über die Parteigrenzen hinweg ein Konsens finden lässt. Mit guten Argumenten kann man die ÖVP sicher überzeugen”, so Faymann.

Auf Nachfrage zum Abschneiden österreichischer Schülerinnen und Schüler beim PISA-Test stellte der Bundeskanzler fest, dass notwendig sei, den Blick in die Zukunft zu richten, statt Schuldzuweisungen zu erörtern. “2011 wird das Jahr der Entscheidung für die Bildung sein”, sagte der Kanzler. “Eine gute Schule braucht Geld. Leider ist in Krisenzeiten nicht so viel dafür da, wie wir gerne hätten. Trotzdem haben wir mit dem Budget unser Bestes getan und die Kosten für Schäden der Finanz- und Wirtschaftskrise nicht auf den Bildungsbereich umlegen lassen.”

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