Laut dem Politblog “Huffington Post” hat George W. Bush ganze Passagen seiner vor kurzem veröffentlichten Memoiren einfach von anderen Autoren kopiert haben. Unter anderem beschreibt er die Ankunft von Harmid Karsai am Tag seiner Amtseinführung als afghanischer Präsident sehr detailliert, obwohl er selbst gar nicht anwesend war. Offenbar hat er sich dabei aus einem Artikel der “New York Review of Books” bedient. Bush greift auch auf schriftliche Erinnerungen ehemaliger Mitarbeiter wie seinem Pressespreche Ari Fleischer zurück.
Beleg für Genauigkeit oder zu faul?
Bush verschonte mit seinem Copy-Paste-Stil auch nicht ehemalige Kritiker: So “zitierte” er aus Büchern von Aufdecker-Journalist Bob Woodward (“Bush at War”) und Robert Draper (“Dead Certain”). Die Ironie daran: Die Bücher beider Autoren wurden nach ihrem Erscheinen vom Weißen Haus als fehlerhaft scharf kritisiert worden.
Die wortgenauen Übereinstimmungen wurden von Bushs Veleger als Beweis für die Genauigkeit des Präsidenten bezeichnet. Die “Huffington Post” sieht das etwas anders: “Er ist zu faul, um seine eigenen Erinnerungen wiederzugeben.”