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"Faszinierende Ideen"

Nach Monaten der Geheimhaltung sind acht Entwürfe für ein Memorial zum Gedenken an die Opfer des 11. September 2001 am Mittwoch in New York enthüllt worden.

Eine Jury aus Architekten, Designern, Politikern und Hinterbliebenen hatten die acht Finalisten unter 5.200 Einsendungen aus 63 Ländern ausgewählt. Unter den nach ihrer Meinung besten Vorschlägen sind zwei aus Frankreich und Israel.

Die Familien der Opfer hatten kurz zuvor einen Blick auf die Pläne werfen dürfen. Sie erklärten sich überwiegend zufrieden. Die Ideen seien „respektvoll“ und „angemessen“, zum Teil „wirklich faszinierend“, hieß es. Alle Designs sehen Zufluchtstätten für die Hinterbliebenen, in denen diese allein und abgeschieden von allen anderen Besuchern ihrer Toten gedenken können. Einer der Entwürfe sieht eine große Rasenfläche vor, zu der nur die Familien der Toten Zugang haben.

Die Namen der Opfer aller Anschläge – auf die Zwillingstürme des Word Trade Center im Februar 1993 und September 2001 sowie auf das Pentagon in Washington und das bei Shanksville in Pennsylvania abgestürzte Flugzeug – sind überall zu finden: alphabetisch, nach Alter und Firmenzugehörigkeit sowie chronologisch und geographisch nach Einsturz beider Türme aufgeführt.

Ein Design sieht eine „Mauer der Tränen“, aus der für jedes Opfer ein kleiner Springbrunnen läuft. Das Wasser aus diesen knapp 3.000 „Springbrunnen“ mündet in Becken, die die so genannten Fußabdrücke der Zwillingstürme ausfüllen. Aus ihnen hatten die berühmten Türme einst weit über Manhattan hinaus in den Himmel geragt. Ein anderer Finalisten-Entwurf gedenkt aller Toten mit je einer gut zwei Meter hohen Glassäule mit eingraviertem Namen.

Die Stadt New York schätzt den Besucherstrom an Ground Zero bereits jetzt auf etwa 20.000 pro Tag. Nach Fertigstellung des Memorials könnte dieses zur meist besuchten Gedenkstätte der Welt werden. Der Gewinner des Wettbewerbs soll noch vor Ende des Jahres bekannt gegeben werden.

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