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Fast eine halbe Million Mordopfer pro Jahr

Anzahl der Morde ist leicht gesunken
Anzahl der Morde ist leicht gesunken ©EPA
Fast ein halbe Million Mordopfer in einem Jahr - das ist die traurige Bilanz einer globalen Studie zur Gewaltprävention. Als Konsequenz appellierten drei UN-Organisationen am Mittwoch an Regierungen, mehr zur vorbeugenden Bekämpfung von Gewalt zu tun. Der Studie zufolge wurden allein 2012 weltweit 475.000 Menschen ermordet.

Besonders groß ist demnach das statistische Gewaltrisiko für Männer: In der Gruppe der 15- bis 44-Jährigen seien Mord oder Totschlag die dritthäufigste Todesursache.

Zudem leiden Millionen von Frauen und Kindern in den 133 untersuchten Ländern – darunter Österreich – unter Gewalt. Jedes vierte Kind erleide Misshandlungen, jedes fünfte Mädchen werde sexuell missbraucht und jede dritte Frau erfahre mindestens einmal im Leben physische oder sexuelle Gewalt durch ihren Intimpartner. Doch es gibt auch gute Nachrichten. Weltweit ist die Mordrate von 2000 bis 2012 um 16 Prozent gesunken.

Misshandlung älterer Menschen

Österreich fiel vor allem negativ auf, wenn es um Misshandlung von Menschen über 60 geht. Der Bericht räumte ein, dass dieses Thema weniger umfassend untersucht wurde als andere und dass die einzig verfügbare weltweite Schätzung besage, dass sechs Prozent älterer Menschen angegeben hätten, im vergangenen Monat signifikant misshandelt worden zu sein.

Nationale Studien in Ländern mit einem hohen Pro-Kopf-Einkommen hätten ein breites Spektrum ergeben. So seien ältere Menschen in Privathaushalten in Spanien kaum misshandelt worden (0,8 Prozent), in Großbritannien waren es auch nur 2,6 Prozent. Am anderen Ende der Skala standen Israel mit 18 und Österreich mit 23,8 Prozent. Lediglich Belgien hatte einen noch schlechteren Wert mit 32 Prozent Misshandelten unter älteren Menschen in Privathaushalten.

Fehlende Gesetzesumsetzung

Der Studie zufolge gibt es in fast allen Staaten Gesetze gegen Vergewaltigungen und in den meisten auch gegen häusliche Gewalt. Doch nur die Hälfte setze sie um. An der Studie waren Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO), des Entwicklungsprogramms (UNDP) und des Büros zur Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) beteiligt.

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