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"Fast ein Sprintdurchgang"

Walter Hörmann ist neuer Sportchef bei Fußball-Bundesligisten cashpoint SCR Altach. Auf den Steirer wartet viel Arbeit.

Für Geschäftsführer Christoph Längle ist es der “richtige Schritt zu mehr Professionalität”, für Präsident Werner Gunz nach einer eintätigen Klausur die “einzig gehbare Weg zum Klassenerhalt.” Zusammen mit Längle, Trainer Urs Schönenberger sowie Martin Keßler (Geschäftsführer Sportservice Vorarlberg) und Dr. Christian Uhl (Sportpsychologe) diskutierten Altachs Vereinsbosse einen Tag lang Möglichkeiten und Maßnahmen. Erster Schritt nun, die Installierung eines Sportchefs in der Person von Walter Hörmann. Und der 41-Jährige, der gut fünf Jahre als Spieler und Trainer (St. Gallen, FC Wil, FC Vaduz) in der Region Vorarlberg lebte, freut sich auf die Aufgabe, auch wenn sie schwierig ist: “Nur 14 Spiele, das ist fast ein Sprintdurchgang!”

VN: Vor vier Monaten hatten Sie den ersten Kontakt zum Klub. Sie haben sich als Trainer beworben, jetzt werden Sie Chef von Urs Schönenberger. Wie groß ist das Konfliktpotenzial?
Walter Hörmann:
Es gibt keines, dafür ganz klare Strukturen und eine Aufgabenverteilung zwischen Geschäftsführer, Trainer und meiner Person. Ich bin jetzt auch nicht wichtig, deshalb haben wir uns vorerst nur für die nächsten fünf Monate bis Ende Mai geeinigt. Nicht was mit mir danach passiert, steht im Vordergrund, sondern der Klassenerhalt. Und dafür beginne ich mit dem heutigen Tag an zu arbeiten.

VN: Wie gut kennen Sie die Mannschaft?
Hörmann:
Seit meinen ersten Gesprächen mit Altach habe ich natürlich ein Auge auf die Mannschaft geworfen. In den letzten Wochen habe ich mich intensiver beschäftigt und auch einige Spiele wie gegen Kärnten (2:5) oder in Graz (1:3) gesehen.

VN: Wo orten Sie Handlungsbedarf?
Hörmann:
Eigentlich möchte ich erst noch das Gespräch mit dem Trainer abwarten und mir seine Meinung anhören. Die Ergebnisse haben aber schon gezeigt, dass es viele Baustellen gibt. Ob im mentalen Bereich, in der Qualität der Spieler oder bei Führungspersönlichkeiten.

VN: Das ist wohl auch ein Grund, warum der Klub ab sofort stärker mit dem Olympiastützpunkt Dornbirn zusammenarbeiten möchte. Wie stehen Sie dazu?
Hörmann:
Ich begrüße es nicht nur, es ist auch ein Teil meines Konzeptes, das der Verein seit Sommer am Tisch liegen hat. ich habe als Trainer in Salzburg und St. Pölten mit Christian Uhl zusammengearbeitet. Er arbeitet jetzt am Olympiastützpunkt, diese Möglichkeit müssen wir einfach nützen. Mir lag die Persönlichkeitsentwicklung von Spielern stets am Herzen. Sie müssen wissen, was sie erwartet und sie müssen wissen, was sie sich zutrauen können.

VN: Der Kader ist groß, dennoch braucht es neue Spieler. Wie stellen Sie sich das vor?
Hörmann:
Richtig, der Kader ist aufgebläht. Er muss reduziert werden. Ich habe ein Budget für Neueinkäufe, auch wenn es nicht hoch ist.

VN: Gibt es etwas Konkrets?
Hörmann:
Nein, aber wir brauchen gestandene Spieler. Ob sie am österreichischen Markt zu finden sind, ist schwer zu sagen. Selbst habe ich gute Erfahrungen mit Spielern aus dem skandinavischen Raum gemacht.

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