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FARE-Aktionswochen: Österreichs Fußball positioniert sich gegen Rassismus

Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer.
Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer. ©APA/Georg Hochmuth
Bei der Aktion der fairplay-Initiative beteiligen sich unter anderem die Bundesliga, der ÖFB, der SK Rapid Wien sowie verschiedene Spieler und Spielerinnen aus dem heimischen Fußball.

Kommendes Wochenende werden die 20 Klubs der Österreichischen Fußball-Bundesliga ein starkes Zeichen für Vielfalt im Fußball setzen. Unter dem Motto “Kein Platz für Diskriminierung” finden österreichweit Stadionaktionen gegen Rassismus, Homophobie und Sexismus statt.

Bei allen Spielen der zwölften Runde der tipico-Bundesliga (17. und 18. Oktober.) und der 14. Runde der Sky Go Erste Liga (19. und 20. Oktober.) werden die Kapitäne in einem Statement gemeinsam dazu aufrufen, gegen jegliche Form der Diskriminierung aktiv zu werden. Damit will man zeigen, dass der Fußball ein Vorzeigebeispiel für gelebten Respekt sein kann.

Auch die ÖFB-Frauen-Bundesliga sagt in der achten Runde (31. Oktober.): “Kein Platz für Diskriminierung!” Sie ist die einzige Frauenliga in Europa, die geschlossen an den FARE-Aktionswochen teilnimmt. An der Kampagne beteiligen sich auch viele Amateurvereine und Faninitiativen.

Ortlechner: “Das finde ich beschämend”

Christian Ebenbauer, Vorstand der österreichischen Bundesliga, unterstreicht die Notwendigkeit von Aufklärung und Prävention: “Fußball ist ein Sport für alle Menschen, unabhängig von Herkunft, Sprache, Hautfarbe oder Religion. Die Bundesliga und ihre Klubs setzen sich seit vielen Jahren für ein gutes und funktionierendes Miteinander ein. Eine wichtige Rolle nehmen dabei auch die Fangruppierungen ein, die mit ihrer Stimmhoheit in den Fankurven einen großen positiven Einfluss nehmen können.”

Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek plädiert für mehr gelebte soziale Verantwortung der Vereine: “Wir haben bereits letzten Herbst Flüchtlinge ins Stadion eingeladen, bevor die große mediale Aufregung begonnen hat. Auch beim Wiener Derby sind wir mit Flüchtlingskindern eingelaufen. In einer schwierigen Lebenssituation bietet der Fußball Ablenkung.”

Dass neben den vielen positiven Beispielen Diskriminierung auch im heimischen Fußball nach wie vor ein Problem ist, machte Ex-ÖFB-Teamspieler Manuel Ortlechner deutlich: “Viele Spieler wollen sich an heiklen Themen nicht den Mund verbrennen und dazu gehört auch Homophobie. Ich finde das beschämend. Ich würde mir wünschen, dass es Initiativen wie fairplay keine weiteren 17 Jahre mehr bräuchte, sondern Diskriminierung schon früher kein Thema mehr wäre.”

FARE-Aktionswochen in ganz Europa

Die europaweiten Aktionswochen des in Wien gegründeten Netzwerks FARE (Football Against Racism in Europe) finden seit 2001 jährlich im Oktober statt. Ursprünglich waren es Fangruppen, die sich für eine Fußballkultur frei von Diskriminierung stark machten. Inzwischen sind alle wichtigen Player im Fußball aktiv. Anpfiff zu den Aktionswochen war am 8. Oktober.

Die FARE-Aktionswochen in Österreich werden von fairplay, der Initiative für Vielfalt und Antidiskriminierung koordiniert, und in Partnerschaft mit dem ÖFB und der österreichischen Fußball-Bundesliga umgesetzt. Weitere Unterstützer sind das Sportministerium, die Stadt Wien/MA51, die UEFA, die Vereinigung der Fußballer (VdF) sowie die Europäische Kommission im Rahmen des ERASMUS+ Sportprogramms und das Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA).

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