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Familienzusammenführungen in Korea

Nach einer zweijährigen Auszeit nehmen Nord- und Südkorea die Zusammenführungen seit Jahrzehnten getrennt lebender Familien wieder auf. Am Samstag überquerten 97 Südkoreaner die nordkoreanische Grenze. Am Nachmittag sollten die Senioren in einem Ferienort am nordkoreanischen Berg Kumgang mit insgesamt 240 Angehörigen zusammenkommen, die sie seit mehr als 50 Jahren nicht mehr gesehen haben.

Für das erste dreitägige Treffen wurden hundert Südkoreaner ausgewählt, von denen acht schon über 90 Jahre alt sind. Drei sagten die Reise aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig ab.

Am kommenden Dienstag sollen weitere 99 Südkoreaner in den Norden reisen. In Südkorea leben schätzungsweise 600.000 Menschen, die Verwandte in Nordkorea haben. Sie könnten normalerweise nicht miteinander kommunizieren. Zwischen den beiden Ländern ist weder privater Post- noch Telefonkontakt möglich.

Die beiden koreanischen Staaten befinden sich formell noch im Kriegszustand, weil nach dem Korea-Krieg (1950-53) nur ein Waffenstillstand, aber kein Friedensvertrag geschlossen wurde. Nach einem historischen Gipfeltreffen im Jahr 2000 konnten mehr als 16.000 Koreaner ihre Angehörigen auf der anderen Seite treffen. Nach dem Amtsantritt des südkoreanischen Präsidenten Lee Myung-bak im Februar 2008 verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Seoul und Pjöngjang jedoch, die Familientreffen wurden ausgesetzt. Die Wiederaufnahme der Familienzusammenführungen wurde im August vereinbart.

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