Tiroler tötete offenbar Söhne und sich selbst
Wie Chefermittler Christoph Hundertpfund am Dienstag der APA erklärte, deuteten die Spuren auf heftige Gegenwehr des 13- und des 23-Jährigen hin. Als mögliche Tatwaffe wurde ein Küchenmesser sichergestellt. Vermutlich dürfte es bereits am Montag um 7.00 Uhr in der Küche zunächst zu einer Attacke des Tirolers auf seinen jüngeren Sohn gekommen sein. Der Bub konnte sich offenbar aus der Küche in den Vorraum retten, wo sein Leichnam gefunden wurde.
Der 23-Jährige wurde im ersten Stock von seinem Vater offenbar im Bett überrascht. “Kampfspuren” deuteten laut Kriminalisten auf eine Gegenwehr des jungen Mannes hin. Seine Leiche weise mehrere Stichverletzungen im Brust-, Bauch- und Rückenbereich auf. Der 51-Jährige wurde von der Polizei in der Badewanne gefunden. Das Küchenmesser befand sich unter der Leiche. Auch der Körper des Vaters weise zahlreiche Stichverletzungen auf.
Rätselraten gab es weiterhin über das Motiv. Ein Abschiedsbrief wurde nicht gefunden. Die Mutter befinde sich “seit einiger Zeit” in stationärer Behandlung in einem Krankenhaus. Sie sei von der Polizei noch nicht kontaktiert worden. Man werde die Frau “zu gegebener Zeit” befragen, sagte Hundertpfund.
In dem kleinen Ort Hinterthiersee herrschte Fassungslosigkeit. Laut Bürgermeister Hannes Juffinger gab es für die Bluttat keinerlei Anzeichen. Die Familie sei gut in das Dorfleben integriert gewesen. Es habe nie Anzeichen für irgendwelche Unstimmigkeiten gegeben, auch seien keine Hinweise auf Krankheit oder Alkoholismus vorgelegen. Die Leichen wurden gefunden, weil der 23-Jährige nicht zur Arbeit erschienen war und ein Arbeitskollege Nachschau hielt.