Nach dem Fake-Interview mit Michael Schumacher (54) in der Zeitschrift "die aktuelle" leitet die Familie des Formel-1-Rekordweltmeisters rechtliche Schritte ein.

Das bestätigte Schumachers Managerin Sabine Kehm der Nachrichtenagentur AFP, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Das Magazin hatte "Aussagen" Schumachers veröffentlicht, die mittels künstlicher Intelligenz generiert worden waren.

"Es klingt täuschend echt"
Die deutsche Illustrierte "die aktuelle" präsentierte auf ihrem Cover ein Foto des früheren Formel-1-Weltmeisters mit der Schlagzeile "Michael Schumacher: Das erste Interview!" In kleinerer Schrift darunter war der Hinweis "Es klingt täuschend echt" zu lesen.

Skiunfall im Jahr 2013
Seit seinem schweren Skiunfall im Jahr 2013 lebt Schumacher völlig zurückgezogen und Informationen zu seinem Gesundheitszustand sind kaum bekannt. Im Innenteil der Zeitschrift wurde schließlich aufgeklärt, dass das Interview von einer Internetseite stamme, die Künstliche Intelligenz (KI) einsetzte, um das Gespräch zu generieren. Die Funke Mediengruppe, zu der "die aktuelle" gehört, wollte sich auf Anfrage der dpa nicht äußern. Mehrere Medien, darunter der Online-Branchendienst "Übermedien", hatten bereits über den Vorfall berichtet.

"Das erste Interview"
Die Schumacher-Familie plant nun rechtliche Schritte gegen das deutsche Magazin. Die Boulevard-Zeitschrift hatte das Interview mit dem 54-jährigen Schumacher, der seit seinem Unfall zurückgezogen lebt, als "Weltsensation" und "Das erste Interview" beworben, obwohl es von einer Künstlichen Intelligenz erstellt wurde.
Privatsphäre
Seit dem Unfall wurde Schumacher nicht mehr in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten und seine Familie hütet seine Privatsphäre sorgfältig. Informationen über seinen Gesundheitszustand sind äußerst rar und nur engste Vertraute haben Zugang zum siebenfachen F1-Champion.

"Jetzt beschützen wir Michael"
In einer Netflix-Dokumentation aus dem Jahr 2021 äußerte sich Schumachers Ehefrau Corinna zum Privatleben der Familie: "Wir leben zusammen zu Hause. Wir machen eine Therapie. Wir tun alles, was wir können, damit es Michael besser geht, damit er sich wohlfühlt und damit er einfach unsere Familie, unsere Verbundenheit spürt." Sie fügte hinzu: "Privat ist privat, wie er immer sagte. Für mich ist es sehr wichtig, dass er sein Privatleben weiter so weit wie möglich genießen kann. Michael hat uns immer beschützt, jetzt beschützen wir Michael."