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"Falsche Polizisten" erbeuteten in Wien 2,5 Mio. Euro

Nach mehrmonatigen Ermittlungen konnte die Polizei drei Tatverdächtige festnehmen.
Nach mehrmonatigen Ermittlungen konnte die Polizei drei Tatverdächtige festnehmen. ©APA/Barbara Gindl (Themenbild)
Die Polizei Wien konnte in mehreren Betrugsfällen erfolgreich ermitteln und drei Männer festnehmen. Die Tatverdächtigen gaben sich mehrmals als falsche Polizisten aus und wurden auf frischer Tat ertappt. Die Betrüger erbeuteten 2,5 Millionen Euro.

Bereits seit Monaten ermittelt die Polizei gegen Betrügerbanden, die sich als falsche Polizisten ausgeben und so betagte Personen um ihr Erspartes bringen.

Drei Personen konnten festgenommen werden

Mitte März konnten bereits ein 41-jähriger Serbe, ein 28-jähriger Türke und ein 37-jähriger Serbe festgenommen werden. In zwei Fällen wurden die Betrüger auf frischer Tat ertappt. Das Geld konnte sofort an die Opfer zurückgegeben werden. Insgesamt erbeutete das Trio rund 2,5 Mio. Euro.

Nur der 41-Jährige zeigte sich bisher geständig. Alle drei Männer befinden sich in U-Haft. Ihnen wurden bislang 38 Betrugsfälle nachgewiesen und in mehr als 400 Fällen weiteren Fällen war es beim Betrugsversuch geblieben. Die Polizei vermutet zahlreiche weitere Opfer.

Betrüger manipulierten Nummer

Die Männer kontaktierten ihre ausschließlich betagten Opfer telefonisch über eine nicht mehr nachvollziehbare Internet-Verbindung. Am Display der Opfer erschien eine manipulierte Nummer mit Polizeibezug, beispielsweise 133 133.

Die Ermittlungen bei solchen Betrügereien sind schwierig. "Festnahmen gelingen eigentlich nur, wenn die Betrüger auf frischer Tat ertappt werden, außer jemand begeht eine Dummheit", sagte Eidenberger. Eine solche wurde dem 28-jährigen Türken zum Verhängnis. Er hatte am 28. April in einem Lokal in Landstraße mit seinem gefälschtem Polizeiausweis geprahlt und dadurch einen echten Polizeieinsatz ausgelöst, berichtete Eidenberger.

Seine Komplizen wurden in zwei Fällen in flagranti gefasst. Der 41-jährige Serbe holte am 14. März bei einem Opfer in Landstraße 10.000 Euro ab, das herausgelockte Geld wurde an Ort und Stelle zurückgegeben. Der 37-jährige Serbe wurde am 15. Juli in der Leopoldstadt auf frischer Tat ertappt und festgenommen. Er hatte 20.000 Euro abgeholt, auch hier erhielt das Opfer das Geld sofort zurück.

Hinweise der Polizei Wien zur Vermeidung von Betrugsfällen:

  • Informieren und warnen Sie noch heute Verwandte und Bekannte, die in das Opferschema der Betrüger fallen – Betrüger fokussieren sich ausschließlich auf betagte Personen. Erklären Sie hierbei die Vorgehensweise der Täter.
  • Bargeld, das im Gewahrsam des Besitzers ist, wird von der Polizei niemals „vorsorglich“ mitgenommen (damit es nicht gestohlen werden kann).
  • Lassen Sie sich niemals von fremden Personen zu Behebungen großer Bargeldbeträge verleiten.
  • Brechen Sie verdächtige Telefonanrufe ab und kontaktieren Sie die Polizei unter Tel. 133.
  • Sind Sie bezüglich eines Telefonates unsicher, ob es sich tatsächlich um Polizisten handelt, lassen Sie sich eine Rückrufnummer geben. Hierbei wird eine falsche Nummer sofort auffallen.

(APA/Red)


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