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Falsche Gelähmte

Eine 34-Jährige simulierte Verletzungen. Sie wurde wegen Versicherungs-betruges verurteilt.

Nach einem Verkehrsunfall setzte sich Naszilla N. in den Rollstuhl und behauptete, sie sei linksseitig gelähmt. Die Versicherungen gewährten ihr Schmerzensgeld und eine monatliche Rente. In Wahrheit aber, so Staatsanwältin Beatrix Winkler, soll die gebürtige Perserin wenig später wieder “pumperlgesund” gewesen sein. So beobachtete ein Detektiv, wie sie hurtig ein Einkaufswagerl durch einen Supermarkt bewegte oder nicht ganz ungeschickt einen Porsche steuerte. “Sie haben zumindest ab 1997 die angeblich vorhandenen Schmerzen simuliert”, meinte daher Richter Georg Olschak heute, Dienstag Nachmittag, im Wiener Landesgericht.

Naszilla A. wurde wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges zu zwei Jahren Haft, davon acht Monate unbedingt, verurteilt. “Bin ich schuldig?”, zeigte sie sich entsetzt.
Verteidiger Manfred Ainedter meldetete Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an. Das Urteil des Schöffensenats ist nicht rechtskräftig. (5.10.99)

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