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Falsche Banker ergaunerten 1,7 Mio. Euro

©© BPD Wien
Einer vierköpfigen Betrügerbande aus Italien, die in großem Stil Falschgeld in Umlauf gebracht haben soll, haben die Wiener Polizei und die deutsche Exekutive Anfang März das Handwerk gelegt.

Wie am Dienstag bekannt wurde, nahmen Beamte der Kriminaldirektion 1 (KD 1) und des Bundeskriminalamts die Verdächtigen in der Bundeshauptstadt fest, nachdem diese einem Wiener zwei Millionen Euro abknöpfen wollten. Die zwei Männer und zwei Frauen sollen sich laut Polizei als Vertreter der Vatikanbank ausgegeben und mit betrügerischen Finanzierungsgeschäften mindestens 1,7 Millionen Euro ergaunerten haben.

Mit gefälschten Ausweisen führten die vier Roma im Alter von 29, 32, 51, und 60 Jahren, die aus der Umgebung von Mailand stammen, unseriöse Devisentauschgeschäfte in Italien der Schweiz und Österreich durch, berichtete Bezirksinspektor Walter Knes von der KD 1 der APA. Im Sommer 2006 sollen die angeblichen Banker in Genf einen deutschen Staatsbürger bereits um eine Million Euro erleichtert haben. Anfang März versuchte die Bande einen Wiener zu betrügen. Die Polizei hatte die Verdächtigen allerdings bereits im Visier und beobachtete sie bei ihren Aktivitäten in der Bundeshauptstadt. Schließlich nahmen die Ermittler Kontakt mit dem Opfer auf und der Schwindel flog auf – am 7. März klickten für die Bande die Handschellen.

Hauptquartier der mutmaßlichen Täter für den so genannten „Rip-Deal“ in der Bundeshauptstadt war eine Suite eines Fünf-Sterne-Hotels am Wiener Ring. Das Opfer wurde mit zwei Millionen Euro Bargeld in die Luxusherberge bestellt. Dort stellte die Bande eine präparierte Kommode auf/, die sie selbst mitgebracht hatte. Das Möbelstück wurde so umgebaut, dass sich nur noch eine Lade öffnen ließ. Im Rest des Kastens fand einer der Kriminellen Platz, der die Scheine des Opfers, nachdem diese vor dessen Augen abgezählt, eingeschweißt und in die Lade gesteckt wurden, gegen Falschgeld austauschte.

Die Opfer der Bande erhofften sich durch den Tausch einen Gewinn – tatsächlich wurden ihnen aber Blüten angedreht, meist falsche US-Dollar. Bei dem „Deal“ in Wien wollten die Verdächtigen Euros gegen gefälschte Schweizer Franken tauschen. In Kontakt traten die Betrüger mit ihren Opfern, indem sie aus dem Internet und Fach-Magazinen Personen suchten, die auf der Suche nach Kapital waren. Teilweise wurden die falschen Vatikan-Banker auch von unwissenden, seriösen Dienstleistern vermittelt.

Die Polizei geht davon aus, dass die zwei Männer und zwei Frauen noch weit mehr Personen in großem Stil betrogen haben. Die Verdächtigen dürften bereits seit Jahren aktiv gewesen sein, sagte Bezirksinspektor Knes. Hinweise nimmt die Gruppe Fichtenbauer unter der Telefonnummer 01-31310-33623 entgegen.

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