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Falluja: Verhandlungen über Konfliktlösung

Eine Abordnung des irakischen Nationalrats hat am Samstag mit Würdenträgern der Stadt Falluja über eine Abwendung des bevorstehenden Großangriffs auf die sunnitische Widerstandshochburg verhandelt.

Ein Mitglied der Delegation sagte, beide Seiten wollten eine friedliche Lösung erreichen. Ein Sprecher von Übergangs-Premier Iyad Allawi hatte am Freitag gesagt, die Verhandlungen seien für die Bewohner von Falluja „die letzte Chance“.

Allawi stellte drei Bedingungen zur Vermeidung der Offensive gegen die 50 Kilometer westlich von Bagdad gelegene Stadt durch US-Truppen und mit ihnen verbündete irakische Kräfte: Die Bewohner müssten die „ausländischen Terroristen“ ausliefern oder bei ihrer Ergreifung helfen, der von der multinationalen Streitmacht unterstützten irakischen Polizei und Nationalgarde den Einmarsch in die Stadt gestatten und den irakischen Sicherheitskräften die schweren Waffen übergeben.

Nach Ansicht der US-Armee hat der jordanische Extremistenführer Abu Mussab al Zarqawi in Falluja sein Hauptquartier eingerichtet. Die US-Truppen haben ihren Ring um die Stadt seit dem 14. Oktober immer enger gezogen. Nahezu täglich gibt es seitdem Luftangriffe.

In der mehrheitlich von Sunniten bewohnten Stadt Ramadi, rund 100 Kilometer westlich von Bagdad, verstärkten die USA unterdessen ihre Truppenpräsenz. Ein Sprecher der US-Armee sagte, es sei geplant, die Stadt mit Hilfe von 2000 Soldaten – doppelt so viel wie bisher – „von kriminellen Elementen zu säubern und ihren Einwohnern zu übergeben“. In Ramadi gibt es immer wieder Angriffe gegen die dort stationierten US-Marineinfanteristen.

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