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Fall Shalit: Israel und Hamas trafen Vereinbarung

Israel und die Hamas haben eine erste Vereinbarung zum Schicksal des vor mehr als drei Jahren entführten Soldaten Gilad Shalit getroffen. Das Sicherheitskabinett in Jerusalem billigte am Mittwoch die Freilassung von 20 inhaftierten Palästinenserinnen gegen einen Lebensbeweis des Soldaten in Form einer aktuellen Videoaufnahme. An dem Abkommen waren ägyptische und deutsche Vermittler beteiligt.

Der Austausch soll am Freitag erfolgen. Der Panzerinfanterist Shalit wurde im Juni 2006 von Extremisten im Gazastreifen entführt, die der Hamas nahestehen. Seitdem wurde er nicht mehr gesehen.

Die jetzt getroffene Vereinbarung sei eine vertrauensbildende Maßnahme für weitere Verhandlungen zur Freilassung von Shalit, erklärte das Büro von Ministerpräsident Netanyahu. Zugleich warnte es vor zu großen Erwartungen bezüglich einer Freilassung. “Es wird erwartet, dass die Verhandlungen noch lang und schwierig sind”, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter Netanyahus.

Für die Freilassung Shalits verlangt die Hamas die Freilassung von mehreren hundert Gefangenen, die wegen Angriffen auf Israelis verurteilt worden waren.

In Gaza bestätigte Hamas-Sprecher Osama Musini das jetzt getroffene Abkommen. Deutsche Vermittler hätten nach Informationen über Shalits Gesundheit gefragt und die Hamas habe geantwortet, dass es nichts umsonst gebe. Auf einer Internetseite der Hamas hieß es, das versprochene Video sei etwa eine Minute lang.

Nach israelischen Angaben waren die Frauen, die am Freitag freigelassen werden sollen, nicht direkt am Tod von Israelis beteiligt. Ihre Haftstrafen enden innerhalb der nächsten zwei Jahre. Ein an der Vermittlung beteiligter ägyptischer Regierungsbeamter sagte, der Austausch solle eine Atmosphäre des Vertrauens schaffen. Eine Freilassung Shalits würde einen zentralen Streitpunkt im Verhältnis zwischen den Konfliktparteien beseitigen.

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