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Fall Maddie: Hunderte neue Hinweise nach TV-Aufruf in Großbritannien

Fall Maddie: Am Mittwoch wird auch via "Aktenzeichen XY... ungelöst" gefahndet
Fall Maddie: Am Mittwoch wird auch via "Aktenzeichen XY... ungelöst" gefahndet ©EPA
Ein TV-Aufruf im Fall der seit Jahren vermissten Maddie McCann hat der britischen Polizei Hunderte neue Hinweise gebracht. Scotland Yard vermutet indes, dass die Entführung kein Zufall, sondern geplant war.
Neue Hoffnung auf Durchbruch
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Mehr als 300 Anrufe und 170 E-Mails sind im Lauf der Nacht beim Londoner Scotland Yard eingegangen, nachdem die Ermittler am Montagabend in einer BBC-Sendung neue Erkenntnisse sowie Phantombilder von Gesuchten vorgestellt hatten.

Fahndungsaktion via “Aktenzeichen XY…ungelöst”

“Wir sind hocherfreut über die Reaktionen”, sagte Scotland-Yard-Hauptkommissar Andy Redwood am Dienstag. Das Bundeskriminalamt in Wien hat nach Auskunft von Sprecher Mario Heil trotz medialer Berichterstattung auch in Österreich bisher keine neuen Hinweise zu dem Fall erhalten. Das könnte sich ändern, wenn das Schicksal der kleinen Britin auch hierzulande via Fernsehbildschirm erneut thematisiert wird: Am Mittwoch wird die Fahndungsaktion im deutschsprachigen und niederländischen Raum in der ZDF-Sendung “Aktenzeichen XY… ungelöst” (20.15 Uhr) fortgesetzt.

Neue Spur führt nach Deutschland

In der um 30 Minuten längeren Ausgabe des TV-Formats sind die Eltern des Mädchens, das Ärztepaar Kate und Gerry McCann, sowie Chefermittler Redwood zu Gast im Studio, heißt es auf der ZDF-Homepage. Gezeigt werden u.a. die Phantombilder eines Mannes, der offenbar Deutsch sprach und dem bisher keine oder kaum Bedeutung beigemessen wurde. “Sechs Jahre lang haben wir nicht aufgegeben, weltweit nach unserer Tochter zu suchen. Jetzt gibt es neue Informationen, neue Hoffnung”, sagten Madeleines Eltern bei einem Vorgespräch mit Moderator Rudi Cerne.

Der rätselhafte Fall Maddie

Die damals dreijährige Madeleine war am Abend des 3. Mai 2007 aus einem Appartement in einer Ferienanlage in Praia da Luz an der portugiesischen Algarve verschwunden, während ihre Eltern mit Freunden in der Nähe beim Abendessen waren. Die Polizei in Portugal hatte die Ermittlungen 2008 ohne Ergebnis eingestellt. Scotland Yard überprüfte später die ursprünglichen Nachforschungen der portugiesischen Behörden. Nachdem Zeugenaussagen, Mobilfunkdaten und weiteres Material erneut betrachtet worden waren, habe sich der Schwerpunkt verschoben, erklärte Hauptkommissar Redwood.

Später verschwunden als bislang gedacht

So konnte einer der einst Hauptverdächtigen als unbeteiligter Familienvater identifiziert werden, der sein Kind aus einem Abend-Kindergarten abgeholt hatte. Stattdessen geht die Polizei nun davon aus, dass Madeleine später aus dem Appartement verschwand als zunächst gedacht – was die Möglichkeit eröffnet, dass ihre Mutter einen möglichen Entführer beinahe noch angetroffen hätte, als sie nach Madeleine und deren beiden Geschwistern schauen wollte. Die Polizei sucht nun vor allem einen Mann, der später mit einem Kind auf dem Weg Richtung Strand gesehen wurde.

Viele Hinweise auf “geplante Entführung”

Gesucht werden zudem ein oder mehrere blonde Männer, die sich in den Stunden und Tagen vor der Entführung in der Nähe des Appartements aufgehalten haben. Diese könnten Deutsche oder Niederländer sein, wie es von der Nachrichtenagentur PA hieß. Vieles deute auf eine “geplante Entführung” hin, sagte Redwood in der Sendung.

Er rief Zuschauer und Öffentlichkeit auf, vorgefertigte Meinungen in dem von Spekulationen umgebenen Fall abzulegen und neu nachzudenken.

(APA/dpa/red)

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