Gibt es keine neuen Aufträge seitens des Innenressorts, löst sich die Kommission damit auf.
Dem Gremium gehören unter anderem Mathias Vogl, Chef der Rechtssektion im Innenministerium, Rudolf Keplinger, Chef des oberösterreichischen Landeskriminalamts, Kriminalpsychologe Thomas Müller und der Ex-Präsident des obersten Gerichtshofes, Johann Rzeszut, an. Inhaltlich wurden am Freitag keine Details aus dem Abschlusskommentar bekanntgegeben. Fekter werde entscheiden, was und wie das Ergebnis publik gemacht werde, so Reindl-Krauskopf.
Thema ist jedenfalls, ob und wie offene Fragen – zum Beispiel nach möglichen Komplizen von Kampuschs Entführer Wolfgang Priklopil – von der Polizei abgearbeitet wurden. Keinen Bezug nehmen will man allerdings auf das Ermittlungsergebnis: “Es ist sicher nicht die Aufgabe der Kommission, das zu kommentieren, was die Staatsanwaltschaft jetzt gemacht hat”, betonte die Strafrechtlerin.
Leiter Ludwig Adamovich konnte wegen einer Krankheit am letzten Treffen der Kommission nicht teilnehmen. Ein Entschluss über seinen im Vorfeld angekündigten möglichen Rücktritt ist nunmehr hinfällig, da keine weiteren Sitzungen geplant sind. Der Ex-Präsident des Verfassungsgerichtshofs (VfGH) hatte die Zurücklegung selbst in Aussicht gestellt, nachdem er im Prozess gegen Kampuschs Mutter, Brigitta Sirny, wegen übler Nachrede nicht rechtskräftig verurteilt worden war. Der Grund: Er hatte in mehreren Interviews behauptet, es wäre denkbar, dass die Zeit ihrer Gefangenschaft für Kampusch “allemal besser war als das, was sie davor erlebt hat”.