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Fall Kampusch: Adamovich gesteht Fehler ein

Ludwig Adamovich glaubt nach wie vor an Mittäter.
Ludwig Adamovich glaubt nach wie vor an Mittäter. ©APA
Ludwig Adamovich, ehemaliger Präsident des Verfassungsgerichtshofs und Vorsitzender der Evaluierungskommission in der Causa Kampusch, gesteht in der Info-Illustrierten "News" Fehler ein. Er habe zugegeben, dass er einige seiner Aussagen zum Fall "als Jurist so nicht hätte sagen dürfen", erklärte Adamovich laut einer "News"-Vorausmeldung.
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Im Besonderen meint Adamovich jenes Interview, in dem er die Vermutung geäußert hatte, Natascha Kampusch wäre es in der Zeit ihrer Gefangenschaft “womöglich allemal bessergegangen als in der Zeit davor”. Der Jurist ist für diese Aussage am 24. Dezember nach einer Klage von Natascha Kampuschs Mutter Brigitta Sirny zu einer teilbedingten Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt worden. Der 77-Jährige hat gegen diese Entscheidung volle Berufung angemeldet.

“Ich habe mir mit dieser Formulierung meine eigene Grube gegraben”, wird Adamovich in “News” zitiert. Der Jurist meine aber auch, dass “ein Feldzug” gegen seine Person geführt werde. Im übrigen bleibe er dabei, dass der Entführer Priklopil Mittäter gehabt hätte, und sei überzeugt, dass es noch weitere Anklagen in dem Fall geben werde. Die Namen der Betroffenen könne er allerdings jetzt noch nicht nennen.

Kommenden Freitag werden im Wiener Justizpalast die Ergebnisse der “weiterführenden Ermittlungen” der Staatsanwaltschaft im Fall Kampusch präsentiert. Zentrale Figur war dabei Ernst H., ehemals enger Freund von Kampusch-Entführer Priklopil. Er wird in der Causa als Mitbeschuldigter geführt. Die Oberstaatsanwaltschaft muss u.a. entscheiden, ob das Verfahren gegen ihn eingestellt wird oder nicht.

Die nächste Sitzung der Evaluierungskommission soll am Montag kommender Woche stattfinden. Bis dahin will Adamovich entschieden haben, ob er als Vorsitzender des Gremiums zurücktritt.

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