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Fall Hirtzberger: DNA-Gutachten eingelangt

Im Fall Hirtzberger ist am Dienstag das DNA-Gutachten bei der Staatsanwaltschaft Krems eingelangt. Dieses belaste den Hauptverdächtigen, Helmut Osberger, für den die Unschuldsvermutung gilt.

Gegen den mutmaßlichen Täter findet am Donnerstag die erste Haftprüfung statt, so Staatsanwalt Friedrich Kutschera im APA-Gespräch.

Das Gutachten habe hervorgebracht, dass jene gefundenen DNA-Spuren auf der Grußkarte mit jenen von Osberger übereingestimmt hätten, so Kutschera. Der Staatsanwalt bestätigte auch Medienberichte, wonach mehr als 100 Spuren auf dem Anwesen des Hauptverdächtigen in Spitz sichergestellt worden seien. Diese wurden bzw. werden entsprechenden Untersuchungen zugeführt, so Kutschera.

Kutschera ging “natürlich” davon aus, dass die Untersuchungshaft gegen Osberger verlängert werde. Wann Anklage gegen den Beschuldigten erhoben werden könnte, stand noch nicht fest, ebenso wie ein möglicher Prozesstermin. Kutschera fügte hinzu, dass in dem Fall noch Gutachten ausständig seien. Der Staatsanwalt hoffte, dass diese in zwei bis drei Wochen vorliegen würden.

Unterdessen berichtete der Anwalt von Osberger, Nikolaus Rast, von einem “Versuch”. Er habe 0,1 Milliliter Flüssigkeit in ein “Mon Cheri” injiziert. Das Resultat: “Es zerplatzt”, meinte Rast. Flüssigkeit aus einem “Mon Cheri” herauszuziehen, “geht nicht”. Die Praline würde sich verkleben, so der Jurist. Er meinte, Hirtzberger habe das Strychnin nicht über die Praline aufgenommen.

Das 55-jährige Opfer wird seit 9. Februar im Krankenhaus Krems intensiv-medizinisch betreut. Mittlerweile wurde die Aufwachphase aus dem künstlichen Tiefschlaf eingeleitet, diese war auch am Dienstag noch im Gange, berichtete Klaus Schwertner von der NÖ Landeskliniken-Holding der APA. Es handle sich dabei um einen langen Prozess, “seriöse Prognosen” über die weitere gesundheitliche Folgen der Vergiftung waren weiterhin nicht möglich, so Schwertner. Angedacht sei, sollte Hirtzberger aus dem künstlichen Tiefschlaf erwachen, ihn auf eine Neurologie- bzw. Neurorehabilitationsstation zu verlegen. Wann dies der Fall sei, stand noch nicht fest, erläuterte Schwertner.

Der Spitzer Bürgermeister Hannes Hirtzberger hatte am 9. Februar eine Praline gegessen, der vermutlich Strychnin beigefügt war. Er hatte das “Mon Cheri” einen Tag vorher mit einer Grußkarte auf seinem Pkw gefunden. Der Hauptverdächtige befindet sich seit 27. Februar in Untersuchungshaft.

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