AA

Fall Flick - Sarkophag wieder in Velden beigesetzt

Der Sarg ist wieder zurück in Kärnten
Der Sarg ist wieder zurück in Kärnten ©APA (Eggenberger)
Die sterblichen Überreste des Milliardärs und früheren deutschen Großindustriellen Friedrich Karl Flick sind am Donnerstagvormittag am Ortsfriedhof von Velden am Wörthersee beigesetzt worden.
Archiv: Flick-Sarg gestohlen
Verwirrung um Flick-Sarg

Flick war im Oktober 2006 gestorben und beerdigt worden, im November 2008 wurde der Sarg aus dem Mausoleum gestohlen.

Der mutmaßliche Drahtzieher hinter dem Fall, ein Budapester Rechtsanwalt, wurde kürzlich in Ungarn festgenommen. Einer seiner mutmaßlichen Komplizen, ein 31-jähriger Hilfsarbeiter, ist ebenfalls in Haft. Vier weitere Männer, ein Ungar und drei Rumänen, die beim Abtransport des Sarkophags geholfen haben sollen, sind noch auf der Flucht. Der Sarg wurde in der Zwischenzeit zurück nach Kärnten gebracht und nach einer kriminaltechnischen Untersuchung der Familie übergeben.

Die neuerliche Einsegnung wurde von zwei Geistlichen im Beisein der Witwe, Ingrid Flick, vorgenommen. “Im Anschluss findet eine kleine Feier im engsten Kreis statt”, sagte Jörg-Andreas Lohr, Sprecher der Flick Privatstiftung, gegenüber der APA. Neben Familienmitgliedern fanden sich am Friedhof in Velden noch etliche Medienvertreter, Sicherheitsleute und Exekutivbeamte ein. Nach der Trauerzeremonie wurden im Mausoleum Sicherheitsmaßnahmen eingebaut, die einen neuerlichen unbefugten Zugriff verhindern sollen.

Die Entführer sind laut Bundeskriminalamtssprecher Alexander Marakovits sehr professionell vorgegangen. Ihre Erpresser-Mails hätten sie meist aus Lokalen geschrieben. Die IP-Adressen seien nicht gleich zuordenbar gewesen.

In Österreich kam es zu zwei Treffen mit den mutmaßlichen Tätern, beide Male im Stephansdom. In einer Gebetsbank hinterließen die Kriminellen eine Nachricht mit einem Hinweis auf ein Schließfach am Westbahnhof. Dort wurden Beweise für die Entführung der sterblichen Überreste hinterlegt: eine vom Sarg stammenden Phiole, beim zweiten Treffen ein Teil des Leichentuchs. Beim ersten Treffen wurden zudem 100.000 Euro übergeben, “um mit den Personen in Kontakt zu bleiben”, sagte Marakovits. Eine Übergabe von weiterem 100.000 Euro dürfte dann in Ungarn erfolgt sein. Nähere Details zu den Treffen wollte das Bundeskriminalamt aus kriminaltaktischen Gründen nicht nennen.

Das Verschwinden des Sarkophages aus der Familiengruft der Flicks am Friedhof Velden war am 19. November 2008 bekanntgeworden. Die Diebe hatten Tage zuvor die Hunderte Kilo schweren Granitplatten zur Seite gerückt und den Sarg abtransportiert.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Fall Flick - Sarkophag wieder in Velden beigesetzt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen