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Fall Dan Cooper: Neue Spur des Gentleman-Hijackers

Fast 40 Jahre nach einer spektakulären Flugzeugentführung in den USA hat eine Frau ihren Onkel der unaufgeklärten Tat beschuldigt.

Wie der US-Fernsehsender ABC am Mittwoch berichtete, geht Marla Cooper davon aus, dass ihr verstorbener Onkel Lynn Doyle Cooper 1971 eine Maschine der Fluglinie Northwest Orient entführte und mit 200.000 Dollar (heute knapp 140.000 Euro) Lösegeld mit einem Fallschirm entkam. “Ich bin mir sicher, dass es mein Onkel war”, sagte die Frau dem Sender. Der US-Bundespolizei FBI hat sie demnach bereits einen Gitarrengurt und ein Foto des Mannes gegeben, der in den Medienberichten nach der Entführung immer D.B. Cooper geheißen hatte.

Etwas “Bösartiges” geplant

Cooper sagte dem Sender, sie könne sich an ein Gespräch ihrer beiden Onkel am Tag vor der Flugzeugentführung im Haus ihrer Großmutter im US-Bundesstaat Oregon erinnern – nicht weit von dem Ort entfernt, wo der Flugzeugentführer im Dunkel der Nacht aus der Boeing 727 sprang. “Meine beiden Onkel, die ich nur in den Ferien gesehen habe, haben etwas sehr Bösartiges geplant”, sagte die Frau. Sie habe auch beobachtet, wie sie “sehr teure Funkgeräte” benutzten. Am nächsten Tag sei einer der beiden “blutig und verletzt und unordentlich” nach Hause gekommen – angeblich nach einem Autounfall. Inzwischen gehe sie aber davon aus, dass er sich bei dem Fallschirmsprung verletzt habe.

Onkel sprach über Geld

Sie habe ihren Onkel auch über Geld sprechen hören, sagte Cooper dem Sender. “Ich habe gehört, dass mein Onkel gesagt hat: “Wir haben es getan, unsere Geldprobleme sind vorbei, wir haben ein Flugzeug entführt.” Danach habe sie ihren Onkel nie wiedergesehen. Ihr sei gesagt worden, er sei 1999 gestorben.

Der Flugzeugentführer war am 24. November 1971 in Portland in Oregon in ein Flugzeug nach Seattle im benachbarten Bundesstaat Washington im äußersten Nordwesten der USA gestiegen. Er behauptete, er habe eine Bombe dabei und zeigte einer Flugbegleiterin eine Tasche mit Drähten und roten Zylindern. Bei der Landung in Seattle wurden die Passagiere im Tausch gegen 200.000 Dollar Lösegeld und einen Fallschirm freigelassen. Als das Flugzeug auf seine Anweisung weiter Richtung Mexiko flog, sprang er in einer Höhe von rund 3000 Metern ab. Er wurde nie gefunden. Am Montag hatte das FBI erklärt, dass es in dem Fall einer neuen heißen Spur nachgehe und bereits Fingerabdrücke abgleiche.

APA/AFP

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