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Fall Burgstaller - Verdächtiger leugnet Mord

Misshandlungs-Vorwürfe an die Polizei und das Leugnen der Tat dominierten am Donnerstag die neuerlichen Einvernahmen der beiden Brüder, die als Verdächtige nach dem Mord an dem oberösterreichischen Ex-Fußballprofi Peter Burgstaller gelten.

Im südafrikanischen Scottburgh wurden der 25-jährige Thokozisi Msani und sein 21 Jahre älterer Bruder Simo bereits in den Morgenstunden dem Richter vorgeführt. Er sei von der Exekutive angegriffen und gezwungen worden, den Mord zu gestehen, behauptete der 25-Jährige.

Er und sein Bruder sollen den 43-jährigen Burgstaller am 23. November erschossen und ausgeraubt haben. Bei der Gerichtsanhörung am Donnerstag baten sie um Kaution und leugneten die Tat. „Ich würde lügen, wenn ich jemals sagte jemanden getötet zu haben“, so Thokozisi Msani. Als die Polizei einen Tag nach der Tat zu ihm gekommen sei, sei er von den Einsatzkräften „gewürgt worden“, auch die Augen seien ihm zugeklebt worden. Er habe immer noch „Hörprobleme“.

Die Polizei habe ihn außerdem gezwungen, eine Halbautomatik-Pistole in die Hand zunehmen, bevor „ein Beamter sie mit einem Stab hochhob und in einen Plastiksack gab“. Er habe den Tatort der Polizei auch nicht gezeigt, dies hätte die Sicherheitswache des Hotels getan, so die weitere Verteidigung des Mannes. „Sie konnten sehen, dass ich nicht weiß, wo es passiert ist.“

Bei seiner Festnahme wurde der 25-Jährige bei einem anderen Gericht gleichzeitig wegen illegalen Waffenbesitzes beschuldigt. Staatsanwalt Rakesh Kashupersad erreichte die Zusammenlegung dieser Anklage mit dem Mord an Burgstaller, der durch einen Schuss in die Brust starb.

Die Tat stritt der Beschuldigte am Donnerstag vor Gericht vehement ab: Er habe am Nachmittag, an dem Burgstaller getötet wurde, Holz für eine bevorstehende Hochzeit gehackt. Dabei habe er ein Mobiltelefon ohne Sim-Karte und Batterie gefunden – den Nokio 9300 Communicator von Burgstaller. Bei seiner Heimkehr gegen 15.00 Uhr habe er dieses seinem Bruder Simo gegeben. Die Wohnung befindet sich etwa fünf Kilometer vom Tatort entfernt.

Laut dem Staatsanwalt habe Burgstaller sein Handy allerdings noch nach 15.00 Uhr für ein Auslandsgespräch benutzt. „Wie konnten Sie dieses Telefon um 15.00 Uhr besitzen, wenn das Mordopfer um 16.15 Uhr damit noch einen Anruf getätigt hat?“, fragte Kashupersad.

Burgstaller wurde am 23. November kurz nach der Ankunft in seinem Hotel ermordet. Er traf gegen 15.00 Uhr dort ein. Kaum drei Stunden später wurde er von einem Sicherheitsmann tot auf dem Golfplatz aufgefunden. Die Polizei geht davon aus, dass er gegen 18.00 Uhr mit einem Schuss in die Brust getötet wurde. Als Motiv gilt Raub, da das Handy des Ex-Fußballers fehlte.

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