Es gebe widersprüchliche Angaben zur Zahl der Passagiere, sagte ein Vertreter der Behörden des Distrikts Munshiganj. “Die Zahl könnte zwischen 200 und 350 liegen.” Die Fähre war auf dem Weg von der Hauptstadt Dhaka in den südlich gelegenen Distrikt Shariatpur, als sie auf dem Meghna-Fluss sank. Das Unglück ereignete sich etwa 50 Kilometer von Dhaka entfernt.
Der örtliche Polizeichefbestätigte die Zahl der Toten. Demnach waren mindestens zwei Frauen und ein Kind darunter, zwischen 20 und 30 Menschen hätten sich schwimmend retten können. Die Fähre sei “komplett unter Wasser”, sagte Ahmed. Ein Rettungsschiff habe mittlerweile den Unglücksort erreicht, Taucher der Feuerwehr hätten die Fähre geortet. Die Polizei koordinierte gemeinsam mit Einwohnern die Rettungsarbeiten. Erschwert wurde der Einsatz durch die Tiefe und Breite des Flusses und die starke Strömung.
Hunderte besorgte Angehörige strömten nach den Worten von Ahmed an den Flussufern zusammen, wo die Leichen zur Identifizierung nebeneinanderlagen. Die Onlinezeitung Banglanews24.com zitierte einen Überlebenden, der angab, die Fähre sei von dem Sturm erfasst worden und innerhalb weniger Minuten gesunken. Einer der an den Rettungsarbeiten beteiligten Taucher sagte dem “Bangladesh Star”, in der Fähre seien noch “viele Leichen” eingeschlossen.
In Bangladesch, das in einem riesigen Flussdelta liegt, sind Fähren die Haupttransportmittel. Immer wieder kommt es in dem armen, dicht bevölkerten Land zu schweren Schiffsunglücken, weil sich niemand an die Sicherheitsregeln hält oder zu viele Passagiere aufgenommen werden. In den frühen Sommermonaten wird Bangladesch zudem häufig von Stürmen überzogen – das sind Vorboten der meist Anfang Juni beginnenden Regenzeit.