Fachkräftemangel: WKÖ-Präsident Mahrer fordert mehr Rot-Weiß-Rot-Karten
WKÖ-Präsident Harald Mahrer äußerte im Interview mit dem "Kurier" (Samstagausgabe), dass für die Aufrechterhaltung des reibungslosen Funktionierens unseres Landes zwischen 50.000 und 70.000 Rot-Weiß-Rot-Karten erforderlich seien. Gemäß den Plänen der Regierung sollen bis 2027 jährlich mindestens 15.000 Drittstaatsangehörige eine solche Arbeitserlaubnis erhalten.
15.000 Rot-Weiß-Rot-Karten für Mahrer zu wenig
"Wenn ich weiß, dass ich 200.000 offene Stellen habe und wegen der älter werdenden Gesellschaft in den nächsten 15 Jahren zusätzlich 300.000 Arbeitsplätze brauchen werde, dann kann ich das nicht ausblenden", so Mahrer. Es herrsche eine "tief sitzende Furcht vor Überfremdung in diesem Land", sagte der WKÖ-Präsident weiter. "Jetzt nimmt man ein Instrument wie die Rot-Weiß-Rot-Karte und versieht sie mit der Zahl von 15.000, in der Hoffnung, dass niemand auszuckt."
Deutschland hat über Nacht das "Westbalkan-Kontingent verdreifacht, um diese Menschen ins Land zu holen", verwies Mahrer auf das Nachbarland. "Auch wir sollten diese Menschen einladen, Teil des Arbeitsmarkts zu werden", betonte der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). "Gleichzeitig müssen wir uns um jene bemühen, die mit ihren Familien nach Österreich kommen wollen, um hier zu arbeiten und zu leben und nicht die Hand aufzuhalten."
FPÖ-Reaktion auf Mahrer-Forderung nach mehr Rot-Weiß-Rot-Karten
Wenig können die Freiheitlichen mit der Forderung anfangen. "Die notwendigen Anforderungen der Rot-Weiß-Rot-Karte werden von der schwarz-grünen Regierung permanent weiter nach unten geschraubt und der Fachkräftemangel nimmt trotzdem nicht ab", meinte FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch in einer Aussendung. Ebenso würden Erhöhungen der Rot-Weiß-Rot-Karten "Lohn- und Sozialdumping" fördern. Sie verwies auf österreichische Staatsbürger, die wegen ihres Alters gekündigt wurden und dringend eine Arbeitsstelle suchen.
(APA/Red)