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F: Jahrestag des Beginns der Unruhen

Mit massiver Polizeipräsenz hat die Regierung in Frankreich auf das befürchtete Wiederaufflammen der Vorstadt-Unruhen vom vergangenen Jahr reagiert.

Nach Brandanschlägen auf Busse in den vergangenen Tagen kündigte Innenminister Sarkozy am Donnerstagabend die Mobilisierung „aller verfügbaren mobilen Einsatzgruppen“ an, um Fahrgäste vor Übergriffen durch Randalierer zu schützen.

In der Pariser Vorstadt Clichy-sous-Bois nahmen am Freitagvormittag rund 600 Menschen an einem Schweigemarsch für die beiden Jugendlichen teil, die vor einem Jahr auf der Flucht vor der Polizei in einem Stromtransformator umkamen. Der Tod der 15 und 17 Jahre alten Schüler Zyed und Bouna war der unmittelbare Anlass der Unruhen in 300 Vorstädten, in deren Verlauf mehr als 10.000 Fahrzeuge sowie 300 Schulen, Bibliotheken und andere öffentliche Gebäude angezündet worden waren.

Angeführt wurde der Marsch von mehreren Jugendlichen, die T-Shirts mit der Aufschrift „Umsonst gestorben“ trugen. Neben den Familien der Opfer und Clichys Bürgermeister Claude Dilain nahm auch der Jugendliche teil, der das Unglück schwer verletzt überlebt hatte. Die Route des Marschs ist die gleiche wie die des Protestmarschs, der zwei Tage nach dem Unglück stattgefunden hatte. Vor der Schule, die von Bouna und Zyed besucht worden war, sollte eine Gedenkstele eingeweiht werden.

In der Nacht zum Jahrestag blieb es wider Erwarten ruhig. Die Polizei hatte sich auf Ausschreitungen eingestellt, nachdem Brandanschläge auf Stadtbusse in der Nacht zuvor für Aufsehen gesorgt hatten. Die Zahl der Brandstiftungen blieb aber „im üblichen Rahmen“. „Wir werden alles uns Mögliche tun, damit öffentliche Dienstleistungen nirgends auf dem Gebiet der Republik unterbrochen werden“, sagte Innenminister Sarkozy nach einem Treffen mit Vertretern der Verkehrsgesellschaften in Paris.

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