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F: Grüne für EU-Beitritt der Türkei

Für Beitrittsverhandlungen der Türkei zur Europäischen Union haben sich am Mittwochabend in Straßburg einmal mehr die französischen Grünen ausgesprochen.

Ihr Sprecher bei der Europawahl, Gerard Onesta, bezeichnete eine eventuelle Aufnahme Ankaras in die Union als „Friedensgarantie für Europa“. Auch der prominente deutsch-französische Europaparlamentarier Daniel Cohn-Bendit sprach sich anlässlich des Wahlkampfauftaktes seiner Partei am Mittwochabend in Straßburg dafür aus, Beitrittsverhandlungen aufzunehmen, „auch wenn das nicht unbedingt ihren Beitritt bedeutet“.

Als unbegründet bezeichnete Cohn-Bendit außerdem die Sorgen angesichts der kürzlich erfolgten EU-Erweiterung. „Man schilderte sie uns als eine Summe von Problemen, dabei ist sie eine Summe von Wundern“, betonte Cohn-Bendit, der als europaweiter Grünen-Sprecher für die EU-Wahl fungiert. Zur künftigen europäischen Verfassung betonten die Grünen zwar, dass diese „unvollkommen“ sei, dennoch befürworteten sie ihre Ratifizierung.

Zum Auftakt der Wahlveranstaltung hielten die Grünen vor den Toren des Straßburger Kongresshauses eine Kundgebung „im Gedenken an die künftigen Opfer des Atomkraftwerks Fessenheim“. Dieses AKW am Oberrhein wird von Umweltschützern als das gefährlichste in ganz Frankreich eingestuft. Es ist das älteste Atomkraftwerk Frankreichs und wurde bereits 1977 in Betrieb genommen.

Vor fünf Jahren hatten Frankreichs Umweltschützer unter der Führung Bendits beinahe zehn Prozent der Wählerstimmen und neun Sitze im EU-Parlament erhalten, ein bisher noch nie da gewesener Erfolg. Umfragen zufolge können die Grünen auch am 13 Juni wieder mit einem ähnlichen Ergebnis rechnen.

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