Während der Ministerratssitzung am Mittwoch in Paris forderte Chirac das Kabinett auf, sich auf die Regierungsarbeit zu konzentrieren. Das sei Voraussetzung für verstärktes Vertrauen, im Interesse des Landes und der Franzosen.
Zwar waren die Linken am Dienstag mit dem Versuch gescheitert, Villepin wegen einer Verleumdungsaffäre mit einem Misstrauensantrag zu stürzen. Gleichzeitig gelang es ihnen jedoch, die Truppen hinter Villepin zu spalten. Von den 364 Abgeordneten der Regierungspartei Villepins (UMP) waren nur 160 anwesend, und Teile der mit der UMP verbündeten Zentrumspartei (UDF) liefen sogar zur Opposition über. Villepin steht nach dem Parlamentsvotum völlig geschwächt da. Denn mit einem Lob für die deutsche Koalition hat der Chef der Zentrumspartei, Francois Bayrou, einen Bündniswechsel mit den Sozialisten vorbereitet und die Sozialisten jubelten nach dem Votum:
„Die UMP hat mit den Füßen abgestimmt.“
Villepin wird verdächtigt, den Geheimdienst auf mögliche Schmiergeldgeschäfte des Innenministers Nicolas Sarkozys über das Luxemburger Finanzhaus Clearstream angesetzt zu haben. Der Verdacht gegen Sarkozy basierte auf verfälschten Clearstream-Kundendaten.