Wir sind nicht die erste Regierung, die sich für Arbeit einsetzt, aber ich will, dass wir die erste Regierung sind, die darauf alle Energie verwendet, sagte Villepin nach Angaben von Regierungssprecher Jean-Francois Copé bei der ersten Klausursitzung seines Kabinetts am Sonntagabend.
Am Montag nahm Villepin Beratungen mit Spitzenvertretern von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden auf. Dabei erwartete er nach Angaben von Mitarbeitern Analysen und Vorschläge. Nach Angaben von Copé forderte Villepin, bei den anstehenden Reformen dürfe es keine Tabus geben. Mit einer Arbeitslosenquote von gut zehn Prozent zählt Frankreich in Europa zu den Schlusslichtern. Die Misserfolge im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit hatten dazu beigetragen, dass Villepins Vorgänger Jean-Pierre Raffarin von Präsident Jacques Chirac entlassen wurde.
Konkrete Zielvorgaben im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit wurden zunächst nicht bekannt. Das Amt des Premierministers dementierte einen Bericht, der Regierungschef wolle innerhalb eines Jahres für 800.000 neue Arbeitsplätze sorgen. Bei der Klausursitzung des Kabinetts machte Villepin nach Angaben des Regierungssprechers deutlich, dass er die Maßnahmen Dänemarks für originell halte.
In Dänemark haben Firmen es deutlich einfacher, wenn sie Beschäftigte entlassen wollen; die Betroffenen haben im Gegenzug Anspruch auf deutlich mehr Arbeitslosengeld. Die Arbeitslosenquote in dem skandinavischen Königreich ist derzeit halb so hoch wie in Frankreich.