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Extremsport verringert das Infarktrisiko von Rauchern nicht

Extremer Ausdauersport kann bei Rauchern und Bluthochdruck-Patienten das Infarktrisiko nicht ausgleichen. Darauf weist Martin Halle vom Berufsverband Deutscher Internisten hin. So verringere etwa Marathon nicht die Gefahr von Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen.

Möglicherweise schädige dieser Sport sogar die Blutgefäße durch Freisetzung von Sauerstoffradikalen und hohen Mengen an Entzündungsstoffen, die während eines Langsteckenlaufes gebildet werden, warnt Halle.
Zudem sei nicht auszuschließen, dass lange Läufe den Herzmuskel beeinträchtigen könnten. “Deshalb sollten sich die Läufer regelmäßig untersuchen lassen – ein gesundes Herz und gesunde Gefäße sind Voraussetzung für einen Marathonlauf”, betont der Professor von der Technischen Universität München. Eine im Frühjahr publizierte Studie aus Essen hatte ergeben, dass Marathonläufer eine vergleichbare Verkalkung der Herzkranzgefäße wie Nichtsportler aufweisen. Wer seinen Körper extremen Belastungen aussetze, solle daher besonders gesundheitsbewusst leben. “Denn Marathonläufer, die rauchen, schaden ihrem Körper möglicherweise doppelt”, warnt der Experte. Trotz dieser Studienergebnisse bleibt Sport laut Halle aber ein unverzichtbarer Bestandteil einer gesunden Lebensführung: “Körperliche Bewegung stärkt das Herz-Kreislauf- und das Immunsystem, wirkt Übergewicht entgegen und stärkt Knochen und Muskulatur.” In vielen Fällen könnten chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Osteoporose durch mehr Bewegung verhindert werden. Täglich eine halbe Stunde Bewegung reiche dafür schon aus.

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