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"Extremschrammler" Roland Neuwirth feiert seinen 65. Geburtstag

Der Wiener Musiker Roland Neuwirth wird 65.
Der Wiener Musiker Roland Neuwirth wird 65. ©Johannes Cizek
Ein wesentlicher Vertreter des Wienerlieds feiert Geburtstag: Roland Neuwirth wird 65 - und ist dabei keineswegs müde. Seinen Feiertag begeht der Wiener Musiker und "Extremschrammler" am Samstag standesgemäß im Wiener Orpheum mit einem Konzert.

Dabei steht aber nicht nur der 65er von Neuwirth im Fokus, sondern auch das 40-jährige Bühnenjubiläum seiner Extremschrammeln im Vorjahr. Mit dieser Formation serviert der Sänger und Gitarrist nach wie vor nicht nur “10 Wienerlieder und 1 Fußpilzblues”, wie beispielsweise die erste Schallplatte der Gruppe bei Preiser Records im Jahr 1977 benannt war.

“40 zu werden ist keine Kunst. Erreicht aber eine Band dieses Alter, so ist das doch eine Leistung”, heißt es in einem Statement der Gruppe, das auch gut das leicht ironische Selbstverständnis von Neuwirth vor Augen führt.

Roland Neuwirth feiert 65. Geburtstag

Im Alter von sieben Jahren schrieb der am 31. Oktober 1950 in Wien geborene Künstler sein erstes Gedicht – mit noch positivem Inhalt, wie in seinem Lebenslauf betont wird. Aber schon kurze Zeit später wandte er sich der Musik zu. 1964 tritt er im Wurstelprater mit “selbstzugerichteter” Elektrogitarre zum ersten Mal öffentlich auf. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich zu dieser Zeit als Schriftsetzer in einer Partezetteldruckerei. Nach Gastspielen bei und mit diversen Bands studiert Neuwirth an der Musikhochschule, 1974 gründet er die Neuwirth Schrammeln.

1983 ändert Neuwirth seinen Sound: Mit der dritten LP “extrem” werden aus den Schrammeln die Extremschrammeln, die Verbindung des klassischen Wienerliedes mit Rock-, Funk- und Blues-Elementen ist geboren. Es folgen weitere Tonträger, Neuwirth schreibt außerdem Orchesterwerke, das Hörspiel “Hunds (Eine Kläfforette)”, Fernsehmusik (“Tatort”) und wird 1995 künstlerischer Leiter des Wienerlied-Festivals “Herz.Ton.Schrammeln”.

Gastauftritt beim “Kaisermühlenblues”

Einem ganz breiten Publikum wird Neuwirth durch seinen Gastauftritt in der TV-Serie “Kaisermühlenblues” bekannt: “Mir hot’s vü ‘brocht”, so das Resümee des Extremschrammlers. Und die Menge seiner Kompositionen – im Laufe der Zeit hat er mehr als 300 Songs geschaffen – kommentierte der Meister einmal mit den Worten: “An manche Sachen kann ich mich gar nicht mehr selbst erinnern.”

Der Musik ist er nicht nur als Ausübender verbunden, sondern trat immer wieder auch als Lehrender an der Wiener Musikuniversität oder als Gastdozent an Schulen in Erscheinung. 1999 veröffentlichte er im Zsolnay-Verlag ein Buch über “Das Wienerlied”.

“I hab immer no mei Freud”

Die Texte von Neuwirths Liedern, Gstanzln und Couplets treffen stets ins Schwarze. “I renn’ net absichtlich ins Volk, um mich inspirieren zu lassen. Meine Lieder entstehen eigentlich mehr im Kammerl – quasi in Einzelhaft”, verriet der Jubilar einst. In einem anderen Interview sagte er: “I hab immer no mei Freud – wo des herkommt, was i net. Des is’ wia mit der Potenz, die is’ halt a do.”

Dass Neuwirth als wesentlicher Vertreter des Wienerliedes gilt, zeigt sich auch an den zahlreichen Ehrungen, wurde er doch u.a. 1984 mit dem Sonderpreis der Stadt Wien, 1994 mit dem Nestroy-Ring und 2002 mit dem Silbernen Ehrenzeichen der Stadt Wien geehrt. 2012 erhielt er den Kulturpreis des Landes Niederösterreich in der Kategorie Musik, zwei Jahre zuvor das Große Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich.

Aktuell arbeitet er mit seiner Formation an der neuen Platte “Des End vom Liad”, die in den kommenden Wochen erscheinen soll. Dieses “Inventar” baut also weiter an seiner Ausgestaltung.

(APA/Red)

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