Extremisten enthaupten irakische Soldaten
Auf einem im Internet verbreiteten Video war zu sehen, wie der Mann getötet wurde. Ob der Film echt war, war zunächst nicht klar, ebenso wenig, wann der Offizier entführt wurde. Der Fernsehsender Al Dschasira berichtete, er habe ein Video der bislang unbekannten Gruppierung Brigaden der Ehrenhaften des Irak enthalten. Das Video zeige drei irakische Nationalgardisten, die der Spionage für die US-Truppen bezichtigt wurden. Alle drei seien enthauptet worden, die TV-Station wolle dies aber nicht senden. In Bagdad fiel unterdessen ein ranghoher Mitarbeiter des irakischen Ölministeriums einem Anschlag zum Opfer: Hussein Ali al Fattal wurde auf dem Weg zur Arbeit von Unbekannten aus einem fahrenden Auto heraus erschossen, wie ein Sprecher des Ministeriums mitteilte. Bei einem Bombenanschlag etwa 20 Kilometer südöstlich von Bagdad an einem Flughafen-Kontrollpunkt wurden nach Mitteilung der US-Armee ein amerikanischer Soldat getötet und einer verletzt. Bei einem Autobombenanschlag auf einen Bus auf der Hauptstraße zum internationalen Flughafen wurden nach Angaben eines Krankenhausarztes am Morgen neun Menschen verletzt. Auf der Straße sind schon häufiger amerikanische und irakische Militärkolonnen angegriffen worden. In Nadschaf im Süden des Landes feuerten Angreifer Granaten auf einen Kontrollpunkt der irakischen Nationalgarde – zwei Soldaten wurden laut irakischen Militärangaben verwundet. Ein Mörserangriff nahe einem US-Stützpunkt nördlich der irakischen Hauptstadt kostete nach Militärangaben ein Kind das Leben. Drei weitere wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Der Angriff in Balad, rund 80 Kilometer nördlich von Bagdad, habe sich bereits am Dienstag ereignet, teilten die US-Streitkräfte mit. Zwtl: Entführungswelle reißt nicht ab Die Entführer der Leiterin der Hilfsorganisation CARE International, Margaret Hassan, drohten damit, ihre Geisel an die Gruppe um den Jordanier Abu Mussab al Sarkawi zu übergeben, wenn Großbritannien seine Truppen nicht innerhalb von 48 Stunden aus dem Irak abziehe. Dies berichtete der Fernsehsender Al Dschasira am Dienstagabend. Die Auslieferung an die Extremisten, die Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida unterhalten, wäre für Hassan wohl das Todesurteil, die Gruppe hat schon zahlreiche Geiseln im Irak grausam hingerichtet. Die Drohung der Kidnapper ging auf einem Videoband ein, das der Sender am Dienstag erhalten hat, aber nicht ausstrahlte. Die 59-Jährige war vor gut zwei Wochen in Bagdad gekidnappt worden. Unterdessen wurden im Irak erneut mehrere Ausländer entführt: Geiselnehmer hätten vier Jordanier in ihre Gewalt gebracht, teilte die Regierung in Amman am Mittwoch mit. Zwei weitere Jordanier seien in der mittelirakischen Stadt Ramadi beschossen worden. Nach Angaben der irakischen Polizei wurde in der Nacht zum Mittwoch in Bagdad außerdem ein libanesisch-amerikanischer Zulieferer der US-Streitkräfte entführt.