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Extrem-Marathon-Läufer nach Unwetter in England in Sicherheit

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Als Extrem-Marathonläufer hatten sie sich auf einiges eingestellt, doch mit solchen Verhältnissen hatte wohl niemand gerechnet. [Video im Text]

Peitschender Wind, sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen haben einen Marathonlauf durch den Lake District im Nordwesten Englands platzen lassen. Rund 2.500 Teilnehmer “strandeten” in der bekannten Berglandschaft.

Hunderte Menschen retteten sich in eilig eingerichtete Lager in Scheunen und auf Bauernhöfen oder campten im Freien. Am Sonntagnachmittag konnten die Einsatzkräfte alle Sportler ausfindig machen.

Der “Original Mountain Marathon” war am Samstagmittag wegen des Unwetters abgebrochen worden. Etwa 750 Teilnehmer fanden in Notunterkünften Unterschlupf, teilte die Polizei mit. Offiziell wurde zwar niemand vermisst gemeldet. Doch 1.700 Läufer hatten sich zunächst nicht zurückgemeldet und die Angst geschürt, dass ihnen etwas zugestoßen sein könnte. Mehr als ein Dutzend Teilnehmer wurden ins Krankenhaus gebracht. Eine Frau erlitt schwere Verletzungen, als sie in einen Fluss gespült wurde.

Es müssen sich dramatische Szenen in dem beliebten Naturpark abgespielt haben. Das Fernsehen zeigte Bilder, wie sich die Menschen bei Sturm durch Wassermassen kämpften. Der Wind habe ihm “Nadeln ins Gesicht geblasen”, erzählte Teilnehmer Rob Darrington der BBC. “Für jeden, der keine Erfahrung hat, war das ohne Zweifel ein gefährlicher Ort.”

Die Verhältnisse sollen so schlecht gewesen sein, dass ein Militärhubschrauber erst am Sonntag für die Suche eingesetzt werden konnte. An einem Tag fiel fast so viel Regen wie sonst in einem ganzen Monat. “Die armen Bergretter versuchen, die Menschen auf dem Berg zu finden, in der Dunkelheit”, sagte Mark Weir, der in seinem Schiefer-Abbauwerk Menschen Unterschlupf gewährte.

Der zweitägige Marathon, der regelmäßig in verschiedenen Regionen stattfindet, gilt als einer der anspruchsvollsten Großbritanniens. In seiner 41-jährigen Geschichte wurde er noch nie abgebrochen. Die Teilnehmer konnten zwischen Strecken von 40 oder 80 Kilometern wählen. Die meist erfahrenen Läufer waren paarweise unterwegs, hatten Proviant und Zelte dabei und waren mit Ortungsgeräten ausgestattet.

Die Veranstalter wiesen Kritik zurück, trotz der Wettervorhersage das Rennen gestartet zu haben. “Die Vorstellung, auf sich selbst gestellt zu sein, ist heutzutage nicht sehr populär”, hieß es auf der Webseite. Die vermissten Teilnehmer seien nicht in Gefahr gewesen. “Sie sind alle gut ausgerüstet, und die meisten werden alleine ihren Weg nach unten gefunden haben.” Einige Teilnehmer bereuten das Abenteuer nicht: “Trotz des Wetters war es eine großartige Erfahrung”, sagte Läufer Neil Talbott.

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