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Expo 2005 in Japan

Am ersten Tag der Weltausstellung strömten bereits Tausende Japaner nach Aichi, um sich über die neuesten Entwicklungen in der Umwelttechnik, Roboter- und Sicherheitstechnologie oder künftige Urlaubsdestinationen zu informieren.

Hält der Besucherstrom bis zum Ende der Expo im September auch nur annähernd an, dann könnte das Ziel, 15 Millionen Besucher in Aichi begrüßen zu können, erreicht werden.

Bei einem Rundgang durch das Expogelände wurde deutlich: Je mehr Action und Bewegung in den Länderpavillons geboten wird, desto länger die Warteschlangen vor den Eingängen. Länder, die von sich Poster und DVDs mit Urlaubsimpressionen zeigten, wurden eher achtlos gestreift, ebenso jene, die eine Art Produktpräsentation gestalteten.

Spaß hatten Besucher im tschechischen und im österreichischen Pavillon. Die Tschechen luden sie zum spielerischen Erfahren von Musik ein, die Österreicher baten zur Rodelpartie. Vor der Abfahrt mit dem Schlitten auf Teflonkufen standen Japaner jeden Alters Schlange. Juliane (12) und Leonie (8) Lehmayer aus Österreich war das allerdings zu fad: Sie fanden, dass der Schlitten „viel zu langsam“ unterwegs ist. Die beiden Mädchen sind mit ihrem Vater, der als Wiener Philharmoniker derzeit bei der Expo-Philharmonie engagiert ist, nach Japan gereist.

Vor dem Japan-Pavillon musste man dagegen mindestens eine Stunde anstellen, ebenso vor den Unternehmenspavillons von Toyota, Honda oder Hitachi. Diese drei Unternehmen, in denen eine neue Generation von Robotern präsentiert wird, sind bereits bis Ende April ausgebucht. Am ersten Tag gab es Extra-Tickets, für die man ab 14.00 Uhr (Lokalzeit) anstehen konnte.

Besucher bei Nedo, einem japanischen Sicherheitsunternehmen, wurden vor dem Pavillon von kleinen, dicken Robotern begrüßt, die sonst nur in Notfällen eingesetzt werden: Um einen Brandherd zu identifizieren, oder um eine Bombe zu entschärfen.

Der Softwarespezialist Junji Shibusawa ist eigens aus dem mehrere Stunden entfernten Yokohama angereist, um von Beginn an bei der Expo dabei zu sein. Aber am ersten Tag war er enttäuscht: „Ich war schon bei der Weltausstellung in Osaka 1970, damals war ich ein Kind, und da war ich viel mehr beeindruckt als heute.“ Dennoch wird er eine ganze Woche auf der Expo verbringen, er hat 17.500 Yen (127 Euro) für den Wochenpass ausgegeben.

Ahmed Al-Obaidi, einer der Verantwortlichen im Saudi-Arabien-Pavillon, ist mit dem Kundenstrom zufrieden. Al-Obaidi führt das auf die guten Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern zurück und urteilt pragmatisch: „Wir haben das Öl, sie brauchen es. Sie haben die Technologie, die brauchen wir .“ Bei den Nachbarn, im Qatar-Pavillon, hat man einen ähnlichen Zugang: „Wir haben Erdgas, das wir nach Japan exportieren.“ Beeindruckt zeigte sich Pavillonmanager Aziz Al Ansa davon, „wie viel die Japaner über uns wissen.“

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