AA

Explosionen nahe italienischer Botschaft im Jemen

In der Nähe des Gebäudes der italienischen Botschaft im Jemen sind am Mittwoch zwei Explosionen zu hören gewesen. Die Polizei erklärte, durch die Detonationen in der Hauptstadt Sanaa sei nur Sachschaden entstanden.

Augenzeugen sagten, Ziel des Angriffs sei vermutlich nicht die Botschaft, sondern ein Gebäude der Zollverwaltung gewesen. Unklar blieb zunächst, ob das Viertel mit Mörsern beschossen wurde oder ob es sich um Bombenexplosionen handelte.

In Sanaa waren in den vergangenen Wochen mehrfach ausländische Einrichtungen und Wohnhäuser von Ausländern attackiert worden. Bei einem Angriff auf die US-Botschaft im März war ein Wachmann ums Leben gekommen. 14 weitere Menschen erlitten damals Verletzungen. Das US-Außenministerium hatte nach einem Angriff auf ein Ausländerwohnviertel in Sanaa am 7. April aus Sicherheitsgründen die meisten seiner Botschaftsangehörigen aus der jemenitischen Hauptstadt abgezogen. Zu der Attacke bekannte sich eine lokale Al-Kaida-Terrorzelle.

Der jemenitische Staatspräsident Ali Abdallah Saleh hatte die USA wiederholt aufgefordert, das umstrittene Strafgefangenenlager Guantánamo auf Kuba zu schließen. In einem Brief an US-Präsident George W. Bush forderte Saleh die Überstellung aller jemenitischen Staatsbürger, die noch auf dem Militärstützpunkt inhaftiert sind. Die pro-irakische Haltung der jemenitischen Regierung während des Golfkrieges 1991 hatte katastrophale Folgen für das Land und führte zur Abschiebung Hunderttausender von jemenitischen Gastarbeitern aus Saudi-Arabien. Beim Irak-Krieg 2003 tat Sanaa deshalb alles, um nicht noch einmal auf der Verliererseite zu stehen. Die Regierung untersagte damals freiwilligen Kämpfern die Reise nach Bagdad zur Unterstützung Saddam Husseins.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Explosionen nahe italienischer Botschaft im Jemen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen