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Explosion im deutschen Halle

Bei der Explosion in einem Wohn- und Geschäftshaus sind am Samstag in der Innenstadt von Halle ein Mann lebensgefährlich und mindestens zwei weitere Männer leicht verletzt worden.

Die zwei gemeldeten Bewohner des völlig in Schutt und Asche gelegten Hauses waren zur Zeit der mutmaßlichen Gasexplosion nicht anwesend. Am Unglücksort bot sich den Rettungsmannschaften ein Bild der Verwüstung.

Bei dem Schwerverletzten, der unter anderem Brandwunden davontrug, handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 52-jährigen Bewohner eines der Nachbarhäuser, an denen starke Schäden entstanden. 40 Bewohner verloren ihre Wohnung; aber nur eine Familie musste in einer Notunterkunft untergebracht werden.

Feuerwehr und Rettungskräfte rechneten zunächst mit Verschütteten. Es sei nicht auszuschließen, dass sich in der drei- bis vierstöckigen Gründerzeitvilla Gäste aufgehalten hatten oder Passanten unter Trümmern begraben wurden, sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Arne Sicks. Zwei Männer wurden leicht verletzt. Außerdem wurden zwei Erwachsene und zwei Kinder mit Schocksymptomen in Krankenhäuser gebracht.

Auch Stunden nach der heftigen Gasexplosion in Halle an der Saale schloss die Polizei nicht aus, dass unter den Trümmern der Häuser Verschüttete liegen. Bevor die Suche nach Überlebenden beginne, müsse die Gasversorgung abgestellt werden, sagte der Halles Polizeichef Udo Richter. Noch immer bestehe auf dem 400 Quadratmeter großen Gelände Explosionsgefahr. Deshalb könne auch schweres Gerät zur Räumung noch nicht eingesetzt werden.

Die mutmaßliche Gasexplosion geschah um 10.48 Uhr am Reileck in der nördlichen Innenstadt von Halle. Die Druckwelle richtete starke Schäden an den Nachbarhäusern an und ließ Fensterscheiben noch im Umkreis von etwa 200 Metern zerbersten. Umher fliegende Trümmer machten außerdem zahlreiche Autos zu Schrott.

Die Feuerwehr, die 60 Kräfte zur Unglücksstelle schickte, war bis 15.00 Uhr damit beschäftigt, die Brände zu löschen und die Brandtrümmer mit den Händen wegzuräumen. Deswegen konnte die Suche nach Verschütteten erst am Nachmittag mit dem Einsatz der Rettungshunde beginnen.

Die Polizei berichtete, zur Feststellung der Explosionsursache werde in alle Richtungen ermittelt. Nach Angaben des Geschäftsführers der Energieversorgung Halle, Matthias Krause, hatte ein Anrufer gegen 09.30 Uhr auf Gasgeruch am späteren Unglücksort hingewiesen. Ein Gasspürtrupp sei dem nachgegangen, habe aber nichts festgestellt.

Polizeichef Udo Richter bestätigte, dass es vor zwei Wochen in dem jetzt explodierten Wohn- und Geschäftshaus gebrannt hatte. Dabei sei auch Gas ausgeströmt. Im Zusammenhang damit sei eine Person festgenommen worden, die sich wegen anderer Vorwürfe in Untersuchungshaft befinde.

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